Donnerstag, 26. März 2020

Teemischungen



Immer wieder bekomme ich Tees zum Probieren oder geschenkt, die qualitativ sehr gut, aber eben nicht ganz so mein Geschmack sind. In letzter Zeit haben sich da besonders gerollte, kohlegeröstete Oolongs hervorgetan. Ab und zu gegossen, gefielen sie mir ganz gut. Aber an sich mag ich dieses "kohlige" auf meiner Zunge nicht. Diese Tees sind oft sehr "energetisch" und ich spüre das manchmal eher unangenehm in meinem Körper.
Ich kann auch noch nicht genau erkennen, ob das ein zunehmender Trend im Geschmack ist, oder ob vielleicht qualitative Schwächen der Ausgangstees überdeckt werden sollen.


Da ich nun etwas mehr von diesen Tees "angehäuft" hatte, als ich verbrauchen konnte, diesen aber als zu schade empfand, ihn einfach weg zutun ( liegen lassen hilft zwar etwas aber nicht viel) habe ich etwas damit experimentiert, diese Tees mit anderen zu mischen.
Zuerst habe ich das "grammweise" versucht. Und als ich den Trend erkennen konnte, habe ich es dann auch mit "größeren" Mengen getan.
Das Ergebnis lasse ich mir nun auf Arbeit mit einem einfachen Teeset im 4 fachen Aufguss schmecken.


Im Detail ist natürlich jeder Versuch ein Unikat, weil meist einzigartige Tees beteiligt sind.
Aber im Allgemeinen lässt sich folgender Trend ableiten:

Ich nehme einen der stark kohligen Oolongs als Basis. Dazu füge ich dann Oolongs, die eben nicht so stark kohlig geröstet wurden, mit medium oxidiertem Charakter. Wobei ein Teil auch etwas oxidiert in Richtung Hongcha sein kann. Das ergibt dann in etwa drei Teile. Dazu füge ich spontan noch kleine Probenreste ähnlicher Tees.
Wichtig ist, dass alle Tees von der Verarbeitung her zu Kugeln gerollt sind, damit diese Teekugeln gut gemischt werden können.
Natürlich möchte ich nicht bestreiten, dass auch etwas Bauchgefühl dabei ist.

Dann probiere ich das Ergebnis und überlege, welchen Anteil ich noch etwas erhöhen sollte.


Da alle beteiligten Tees von der Qualität her sehr gut sind, ist das Ergebnis nicht schlecht und eher "Luxus" für den Alltagstee.
Und jeder kann sich bitte seine persönliche Meinung über dieses Verfahren bilden.

Da aber nicht alle Teesorten gleichmäßig groß gerollt sind und die Mischung oft nicht ganz homogen wird, kann es natürlich sein, dass der Geschmack nicht jeden Tag gleich ist. das sieht man dann auch an der Verteilung der Färbung der feuchten Blätter nach dem Aufguss.


Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dieser Methode und werde weitere Mischungen zubereiten. ( nicht dass ich später dann noch extra kohligen Tee dazu kaufen muss:-)

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