Montag, 24. November 2008

Erste Langform im Schnee

Als ich am Sonntag morgen aus dem Fenster sah und der Garten in Weiß gehüllt vor mir lag, wusste ich sofort, dass ich mich später noch draußen bewegen würde. Ich konnte intensiv spüren, wie diese Bewegungen schon in mir waren und nur darauf warteten freigelassen zu werden.
Nun habe ich auch in anderen Jahren schon im Winter draußen im Schnee Taiji bewegt. Aber das erste mal finde ich immer am schönsten und interessantesten.
Meist nach einigen dunklen Tagen ist es plötzlich wieder richtig hell. Der Schnee liegt als leichte Decke auf allem und deckt so das Graue ab.
Die Sachen sind schwerer und oft auch enger . Man kann sich im ersten Moment nicht so gut darin bewegen. Erst durch die Gewöhnung verschafft man sich mehr Raum.
Der Schnee klebt an den Schuhen, die sowieso schon schwer sind und mit jedem Schritt und jeder Lage Schnee, die dazukommt noch massiger wirken.
Die Sonne blendet und wird im nächsten Moment von einer dicken Wolke verdeckt, immer im Wechsel.
Also, es war ein Genuss und wieder auch nicht.
Jedes mal bemerke ich die gesammelten Erfahrungen, die im vergangenen Sommer in mein Bewegen geflossen sind. In dem Moment, in dem ich nichts weiter erreichen will, als mich zu bewegen, kann ich das am stärksten spüren. Alles lenkt ab. Und in dem ich es zulasse, kann ich es ignorieren, in diesem Moment an diesem Tag ganz intensiv.

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