Freitag, 26. Januar 2024

Zwischen den Händen atmen.

 

Zwischen den Händen atmen.

 

Bild ich im sitzen oder stehen

 

Diese Übungen zählen zum Qigong, haben aber auch gute Auswirkungen auf die Entwicklung von Taijiquan.

Sie enthalten Vorstellungsbilder, die vielleicht „unreal“ erscheinen. Aber mein Körper weiß dann schon, was er zu tun hat.

Fortgeschrittenes Tajiquan / Qigong ist von Magie nicht mehr zu unterscheiden… J .

 

Kurzablauf:

 

            Im Sitzen oder Stehen:

 

  1. Hände ohne Bewegung vorhalten und sich auf den Raum zwischen ihnen konzentrieren
  2. Hände „magnetisch“ öffnen und schließen
  3. 2 + „Vitalatmung
  4. 3 + Kondensieren im Dantian
  5. 4 + Zeit „dehnen, einatmen - Ruhe – ausatmen – Ruhe
  6. 5 + im Stehen üben
  7. 6 + Hände offen nach vorn, auf ein Objekt (Baum) in Entfernung ausgerichtet

 

Diese Übungsreihe habe ich von Mark Rasmus aus seinem Video und Buch entnommen und für mich angepasst. Im Original wird der Prozess einmal durchlaufen und jede Übung ca. 10 bis 15 Minuten ausgeführt. Danach soll man dann einen Zustand erreicht haben, der die 6. oder 7. Stufe gut üben lässt.

 

Ich selbst sehe mich als nicht so „fähig“ , so dass ich immer wieder jeden einzelnen Schritt mit verschiedenen Zeitlängen übe. Aber ich sehe es als wichtig an, dass die „finale“ Übung wirklich länger, also 10 – 15 Minuten geübt werden sollte, um wirklich in diesen „Wuji“ Zustand zu gelangen.

 

Gerade Mark Rasmus gehört zu den Leuten, die Begriffe verwenden, die als Platzhalter für andere Begriffe stehen. So ist der Begriff „magnetisch“ als Vorstellungsbild zu deuten, der aber sehr gut erklärt, wie es sich anfühlen könnte. Natürlich habe ich keine Magneten in meinen Händen, die ich auf Gedankenklick auch noch umschalten könnte. Auch andere Begriffe sind bei ihm mit Vorsicht und Erkenntnis zu benutzen.

 

 

 

 

Stufe 1:           Anfang

 

Es ist nicht „schlimm“, diese Übung, gerade am Beginn im Sitzen auszuführen. Dadurch kann ich mich ganz auf die entsprechenden Vorstellungen konzentrieren und dabei genug Energie entwickeln, ohne dass ich durch dass Stehen abgelenkt bin.

 

Ich setzte mich bequem auf die Stuhlkante oder sogar angelehnt aber gerade aufgerichtet.

Meine Hände sind nach vorn ausgerichtet, die Handflächen zueinander, mit unterarmlangem Abstand zueinander, meine Ellenbogen hängen. Struktur ist „Song“ also locker und mit „Wohlspannung“.

Ich atme gleichmäßig und ruhig und konzentriere mich auf den Raum zwischen meinen Händen. Ich könnte mir vorstellen einen Ball zu halten. Aber eigentlich geht es mehr um das Zentrum in der Mitte.

Ich übe damit die Wahrnehmung dieses Zentrums.

Später im Taijiquan dann hilft mir das, den Partner besser wahrzunehmen, wenn ich zum Beispiel seinen Arm oder beide Arme halte, weil ich dieses Zentrum in meiner Wahrnehmung dann verlagern kann zu seinem Zentrum hin, seinem Dantian, oder aber bis in seine Füße, seine Verwurzelung.

100 Prozent Aufmerksamkeit auf dieses Zentrum, auf diesen Ort zwischen meinen Händen  gerichtet, ohne Ablenkung, entwickelt mit der Zeit ein Gefühl in meinen Händen, dass ich in Stufe 2 dann als „magnetisch“ benutze.

Meinen Atem lasse ich gleichmäßig fließen und vielleicht in diesen Raum „Kondensieren“.

Erkennung einer Trennung von Körperlichkeit und Gedanklichem.

Einatmen, aus den Sitzknochen, Füßen, Struktur und Länge entstehen lassen, Luft steigt nach oben.

Ausatmen, lösen von unten und dabei noch einmal Länge entstehen lassen, Erde sinkt nach unten.

Aufbau einer fließenden Qualität.

Erst wenn diese zumindest einmal erfahren wurde, lohnt es sich mit der nächsten Stufe weiterzumachen.

 

10 bis 15 Minuten bewegen

 

 

Stufe 2:                                                                                                                                 2:43

 

Geistige Wahrnehmung erwacht, ausdehnen und zusammenziehen.

 

Wenn ich spüre, wie zwischen meinen Händen ein ausdehnendes Gefühl, magnetisch abstoßend, oder eben ein zusammenziehendes, eben dieses magnetische zusammenziehende Gefühl entsteht, gebe ich dem nach und bewege entsprechend meine Hände voneinander weg oder aufeinander zu. Das ist eine Vorstellung und entsprechend wird sich meine Muskelstruktur entwickeln. Also es handelt sich nicht um “die Hände zusammendrücken“ oder „die Hände auseinander ziehen“ obwohl es von außen betrachtet so aussieht.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass ich eine  Ball halte, der von sich aus aufgeblasen wird und damit meine Hände auseinander bewegt oder seine Luft entweichen lässt, und damit meine Hände, die auf ihn aufgelegt sind zusammenzieht.

Ich öffne meine Arme weit und atme dabei ein (Bauchatmung). Dann schließe ich sie wieder bis unterarmlang und atme aus.

Es entsteht ein Fluss aus Wiederholungen.

Finger beobachten, wie sie sich leicht in die Länge ziehen, wenn ich meine Hände öffne und dann wieder weicher und etwas runder werden, wenn meine Hände zusammen gehen, ohne es aktiv zu tun.

 

10 bis 15 Minuten bewegen

 

Stufe 3:                                                                                                                                 4:29

 

Das Gefühl des magnetischen Flusses verbinden mit „Vitalatmung“

 

Vitalatmung ist ein Konzept, dass für mich wieder auf einem Vorstellungsbild beruht und den Körper „machen lässt“.

 

Wenn ich einatme, dehnt sich mein Körper in allen Richtungen aus, nicht nur der Bauch nach vorn. Dadurch wird meine Haut, meine Faszien gedehnt. Meine Poren öffnen sich und „lassen die Luft herein“. Ich stelle mir vor, wie mit der Luft auch frische Energie in mich strömt. Es entsteht Weite im Körper. Das ist ein Fluss in zwei Richtungen, ausdehnen des Körpers und einfließen der Luft. Wenn ich dann ausatme, zieht sich mein Körper wieder zusammen und dabei stelle ich mir vor, wie diese Luft/Energie zwischen meine Hände durch meine Handquellen (Laogong?) in das  Zentrum zwischen meinen Händen fließt. Das wird kondensieren genannt, was eher ein Sog ist, ein Unterdruck. Ich stelle mir nicht vor, diese Luft/Energie dort hinein zu drücken.

Im Ball zwischen meinen Händen ist es also paradox. Luft strömt hinein aber der Ball zieht sich zusammen.

 

Nun ist „Porenatmung“ eine Vorstellung, die für mich nicht sofort am ganzen Körper da war. Oft spürte ich die Arme oder den Bauch. Eine Hilfe ist es, die Haut an den verschiedenen Stellen mit einer weichen Bürste oder einem rauen Lappen abzustreichen. Also versuche ich erst einzelne Stellen, die Arme, die Beine, den Körper, besonders den Rücken zu streichen und dann eine Wahrnehmung zu spüren. Dann mehrere Stellen gleichzeitig, dann den ganzen Körper vorstellen. Geduld ist da angesagt. Und ich versuche auch im Alltag ab und zu an der Entwicklung dieser Atmung zu arbeiten.

 

10 bis 15 Minuten bewegen

 

Stufe 4:                                                                                                                                 6:22

 

Diese Übung ist genau wie Stufe 3 nur dass ich jetzt meine Vorstellung in mein Zentrum, mein Dantian verlege und wirklich diese Luft/Energie (vielleicht von Chinesen Qi/Chi genannt) ins Zentrum fließen lassen, als Unterdruck, Kondensieren, und nicht aktiv schieben oder drücken. Qi/Chi wird niemals geschoben oder gedrückt. Es folgt der Aufmerksamkeit, dem Gedanken ganz frei, wenn ich alle Stauungen und Anspannungen auflöse und loslasse.

 

10 bis 15 Minuten bewegen

 

 

 

Stufe 5:                                                                                                                                 9:16

 

Jetzt wird meine Vorstellungskraft noch mehr gefordert.

Meine Atmung wird nun langsamer, ohne aber angestrengter zu werden. Ich versuche den Atem in die Länge zu ziehen. Und dazu füge ich nach dem Ausfließen lassen meiner Atmung eine Atemruhe ein. Allerdings bedeutet das nicht, dass ich versuche die Luft aktiv anzuhalten, also mich dafür anzustrengen.

 

Einatmen – Ruhepause – Ausatmen – Ruhepause …

 

So entsteht ein Kreislauf, in dem die Atmung fließt.

Und da ich meine Gedanken davon löse, kann es bei längerem Üben dazu kommen, dass ich die verstreichende Zeit anders wahrnehme. Das ist erwünscht und sollte nicht behindert werden.

 

Im gleichen Moment lässt auch meine übertriebene Beobachtung meiner Hände nach und diese fangen an zu „schwimmen“. Auch das ist ein Gefühl, dass sich erst in dieser „Absichtslosigkeit“ der höheren  Stufen einstellt.

 

Atmung wird langsam und Bewegung passt sich an.

 

Zeichen dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin, ist, dass mein „magnetisches Gefühl“ des Anziehens und Abstoßens angenehm ist und fließt. Und wenn ich die Zeit loslasse, wird das Gefühl meiner Bewegung dicht und fühlt sich an, als ob ich meine Hände durch Flüssigkeit führe, als wenn ich schwimmen würde. Und das ist ein Gefühl, dass ich beim Bewegen der Taijiquanform auch entwickeln könnte. Dieses Auflösen von Zeit und später auch Raum würde ich schon in Richtung Wuji verstehen und hilft der Entwicklung einer Verbindung von Körper, Gedanken und Unterbewusstsein.

 

10 bis 15 Minuten bewegen

 

 

Stufe 6:                                                                                                                                 13:30

 

Jetzt wird es Zeit diese Übung im Stehen (schulterbreiter Stand) zu versuchen.

Dazu einatmen, aus den Füßen, Struktur und Länge entstehen lassen, Luft steigt nach oben.

Ausatmen, lösen von unten und dabei noch einmal Länge entstehen lassen, Erde sinkt nach unten. Durch meine „Sprudelnden Quellen“(Yongchuan)  an den Fußsohlen, verbinde ich mich in den Boden, lasse diese immer wieder „übersprudeln“.

 

10 Jahre Training oder einmal durch die gesamte Kette … Für mich eher eine Kombination durch immer wieder diese Kette zu durchlaufen.

 

10 bis 15 Minuten bewegen

 

Stufe 7:                                                                                                                                 17:35

 

Das ist noch eine Möglichkeit die Übung zu erweitern und dadurch auch einen Bezug zum Taijiquan herzustellen.

 

Ich stehe genauso wie vorher mit nun nach vorn zu einem „elastischem“ Objekt (einem Baum zum Beispiel) ausgerichteten Handflächen. Meine Gedanken sind auf diesen Baum ausgerichtet. Dabei stelle ich mir ein Fließen vom Baum her zu mir oder ein Fließen zum Baum hin vor. Für spätere Partnerübungen beim Pushhands ist das eine gute Vorübung zur Entwicklung meiner Vorstellungskraft, denn dann ist es auch gut, wenn ich meine Hand nicht nur in Richtung Partner schiebe, sondern gedanklich auch weiter weg, ohne sie in Wirklichkeit mechanisch durch den Partner zu schieben,  damit die Qualität meines Schubes elastischer und durchdringender wird.

 

Meine Arme werden lang, meine Finger werden lang ohne das sie steif und starr werden, meine Gelenke werden flexibel und haben Raum, Platz, (öffnen sich) zum Bewegen und die an den Gelenken beteiligten Muskeln sind entspannt im Sinne von „Song“ ohne schlaff zu sein und die Arme und Finger nach unten hängen zu lassen.

 

10 bis 15 Minuten bewegen

 

 

 

 

Zusammenfassende Gedanken:

 

„Gedanken bewegen Qi und Qi bewegt den Körper.“

 

„Kondensieren“ ist Unterdruck, der die Hände zusammenzieht, die Hände werden nicht „willentlich“ wie von außen geführt muskulär angespannt zusammengedrückten.

 

Ausdehnen ist von innen aufblähen des vorgestellten Balls, der die anliegenden Hände bewegt, nicht die Hände aktiv nach außen ziehen.

 

Vor dem Ausdehnen kommt ein inneres Kondensieren, was nicht zu sehen ist,  zu Beginn der Übungen.

 

Immer mehr Hautoberfläche, Faszienhaut ist beteiligt.

 

Durch Entspannung, „Wohlspannung“, Song, wird die Haut flexibler und durchlässiger.

 

„Stehen wie eine Kiefer“ ist ähnlich, Atmung, Ausdehnung, Aufrichtung und Konzentration nur auf das Dantian …

 

Wenn ich mir in Gedanken zwei Magnete vorstelle. Meine Muskeln halten diese zusammen, obwohl sie sich abstoßen würden. Löse ich meine Muskeln, stoßen sich die Magneten ab, es entsteht mehr Raum. Und so stelle ich es mir in meinen Gelenken vor, so entsteht durch lösen der Muskeln mehr Raum in meinen Gelenken. Die Muskeln haben „Wohlspannung“ und die Arme und Finger hängen nicht schlaff nach unten.

 

Einen Kreis um den Körper vorstellen, in den hinein ich mich ausdehne. Alles wird weiter, auch meine Schulterblätter gehen auseinander, also nicht nur die Arme.

 

Meine Umgebung beeinflusst mein Üben. Über die Poren „gute“ frische Luft/Energie aufnehmen. Also in guter, schöner Umgebung, Natur üben, um meinen Körper energetisch aufzubauen.

 

Ich gehe in der Natur spazieren und innerlich entwickelt sich mir dieses Vorstellungsbild, lässt mich üben.

 

Mit anderen üben potenziert den eigenen Gewinn aus der Übung. Allein = 1, zu zweit = 4, … zu 10 wären dann schon 100.

 

Ich kann niemanden zwingen, meine Erkenntnisse zu haben. Anregungen geben ist passender, um andere zu fördern.

 

 Wird noch bearbeitet !


Quelle: Mark Rasmus Video bei Youtube:

 

Learn to "Mobilize the Chi" for Tai Chi in 2 hours

https://www.youtube.com/watch?v=eAq6hBt32jM


https://www.youtube.com/watch?v=eAq6hBt32jM

 

oder

 

https://www.youtube.com/watch?v=blvpsWb0Sp0&list=PLN3pjV7lDmdtEaZd_iPXkISuJTPn3I1Nq

 

Montag, 15. Januar 2024

4 Elemente - ein Gedankenmodel



 

Hierbei handelt es sich nur um ein Gedankenmodel. Die „4 Elemente“: Feuer, Wasser, Luft und Erde stehen dabei nur als Namen für umfangreichere Konzepte. Durch beständiges Üben wird es dann unnötig sie weiter zu benennen, da sich alles wieder zu dem Einen vereint.

 

Vertikal: Luft und Erde

 

Ich stehe, die Füße schulterbreit, verwurzelt in den Boden, löse die Gelenke von unten beginnend, Zehengelenke, Fußgelenke, Kniegelenke, Hüftgelenke, die Wirbelsäule, Wirbel für Wirbel hinauf, Schultergelenke, Ellenbogengelenke, Handgelenke, Und die Fingergelenke aber auch bis zum Kopf, zur Kopfkrone hinaus, in Zukunft die „Muskelkette“ genannt.

 

Ein Gelenk löse ich, in dem ich die daran wirkenden Muskeln entspanne. Dabei erschlaffen sie nicht einfach, sondern es stellt sich eine Art „Wohlspannung“ ein, die dem Gelenk genug Spielraum lässt und es nicht zu fest zusammenzieht. Leichtigkeit, eben der Raum entsteht, der nach oben steigt.

 

Das nehme ich als „Luft“ an.

 

Ich lasse meine Arme steigen, als ob sie von unten getragen werden. Dabei lasse ich meine Schultern gesenkt und dann, wenn ich ihre Anspannung löse, sie öffne, sie nach vorn fallen, wie die Arme selbst. Ellenbogengelenke, Handgelenke lösen sich und steigen bis zur Waagerechten an. Meine Finger begradigen sich etwas, weil ich die Finger löse und Raum in den Fingergelenken entsteht, ohne, dass ich die entsprechenden Muskeln stark anspanne. Sie fallen im Prinzip nach vorn. Gedanklich verbinde ich mich mit einem Objekt vor mir in der Ferne, als ob dünne Fäden von meinen Fingerspitzen dorthin gezogen werden.

 

Dazu atme ich ein (Bauchatmung) aber auch aus (paradoxe Bauchatmung).

 

(soweit Element Luft)

 

Nun löse ich wieder die gesamte Muskelkette von unten beginnend. Das fühlt sich wie ein Fließen, Abschmelzen an. So wie im ersten Abschnitt das Leichte nach oben steigt, fließt nun alles Schwere nach unten. Dadurch entsteht noch einmal ein Langziehen, bevor die Arme dann wieder zurück und nach unten gezogen werden. Ich stelle mir vor, dass meine Arme aufgelegt sind und so abgelassen werden. Das nehme ich als „Erde“ an.

Jedes Senken meiner Arme ist nunmehr ein Zug aus den Füßen heraus, kein aktives, getrenntes Anspannen der Arm und Oberkörpermuskeln.

 

Dazu atme ich aus (Bauchatmung) aber auch ein (paradoxe Bauchatmung).

 

(soweit Element Erde)

 

Es kann ein Kreislauf entstehen aus steigen und sinken, Luft steigt, Erde sinkt.

Deshalb: aus dem Ruhezustand sinken, dann steigen.

 

Als Variation kann ich meine Arme auch seitlich steigen und sinken lassen. Dann könnten sie nach dem Sinken auch durchpendeln und vor dem Körper über Kreuz wieder steigen. (loosening exercise)

 

Horizontal: Feuer und Wasser

 

Ich stehe, die Füße schulterbreit, verwurzelt in den Boden, und hebe meine Arme auf Brusthöhe, die Handflächen zueinander.

Ich löse alle Gelenke in der Muskelkette und spüre, wie dadurch meine Hände leicht zueinander fallen. Es gibt einen Ort in der Mitte zwischen den Händen. Darauf richte ich meine Aufmerksamkeit. Damit schule ich die Aufmerksamkeit außerhalb meines Körpers, um sie später auch in Partnerübungen verwenden zu können. Von dieser Mitte ausgehend stelle ich mir vor, wie der Raum zwischen meinen Händen expandiert. Es ist, als würde ich einen Ball halten, der aufgeblasen wird. Und obwohl ich meine Arme offensichtlich bewege, ist es in meiner Vorstellung der Raum zwischen meinen Händen, der sich ausdehnt und meine Hände, Arme bewegt. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Vorstellung, obwohl sie nur eine Illusion ist, dazu führt, dass sich meine Muskeln gelöster bewegen und meine Gelenke weiter geöffnet sind.

Das nehme ich als Feuer an, wenn ich mir dieses Ausdehnen von innen heraus vorstelle.

 

Dazu atme ich ein (Bauchatmung) aber auch aus (paradoxe Bauchatmung).

 

(soweit Element Feuer)

 

Habe ich mein „Maximum“ erreicht, stelle ich mir vor, wie der Raum zwischen meinen Händen kollabiert, die Luft aus dem Ball entweicht.

Es ist nicht so, dass ich meinen Hände und damit den vorgestellten Ball zusammendrücke, obwohl es von außen betrachtet so aussieht. Von der Vorstellung her entsteht ein Unterdruck, der meine Hände, Arme zusammenzieht. Das nehme ich als Wasser an.

 

Dazu atme ich aus (Bauchatmung) aber auch ein (paradoxe Bauchatmung).

 

 (soweit Element Wasser)

 

Es kann ein Kreislauf entstehen aus öffnen und schließen, Feuer öffnet und Wasser schließt.

Deshalb: aus dem Ruhezustand schließen, dann öffnen.

 

Vertikal und Horizontal übe ich über längere Zeit, bis zu 10 – 15 Minuten.

 

Alle vier Elemente verbinden

 

Ich stehe, die Füße schulterbreit, verwurzelt in den Boden.

Ich stelle mir dieses Zusammenziehen vor. Dadurch wenden sich meine Handflächen zueinander. Dann steigen meine Hände nach oben. Ich löse und dadurch entsteht dieses expandierende Öffnen meiner Hände und Arme. Dann fangen meine Arme an zu sinken, wobei sich meine Handflächen nach unten drehen. Es entsteht ein Kreislauf aus Schließen, Steigen, Öffnen und Sinken, also Wasser, Luft, Feuer und Erde.

 

Dieser Kreislauf lässt sich in seiner Richtung auch umdrehen.

 

Anwendung:

 

Mein Partner versucht mit seinen beiden Händen zu meiner Brust zu stoßen.

Meine Hände, Arme ziehen sich zusammen, so dass sie zwischen den Armen des Partners steigen können. Dann expandieren sie leicht, so dass sie mit den Armen des Partners in Berührung kommen. Meine Hände legen sich auf die Arme des Partners. Dann sinken sie nach unten.

Daraus könnte ein Kreislauf zwischen uns beiden entstehen. Die Arme gehen umeinander herum, steigen und sinken, expandieren und ziehen sich zusammen.

 

Stehen beide Partner im Bogenschritt kommt Gewichtsverlagerung hinzu. Der Partner stößt vor, ich schließe und hebe meine Hände zwischen seinen Armen, lasse mich zurückschieben.

Der Partner ist am Ende, möchte sich zurückziehen. Ich öffne meine Arme und lasse meine Hände auf seinen Armen sinken, bleibe dran und verlagere nach vorn. Das sieht aus wie „ich schiebe den Partner“ aber es ist ein dranbleiben.

 

 

Bonus mit Ball

 

Halte ich ein Ball zwischen meinen Händen, so kann ich mir sein Zentrum vorstellen. Wie die Erde, nur kleiner, kann ich mir im Ball ein Gravitationszentrum vorstellen. Meine Hände fallen zu diesem hin.

 

Wird mir ein Ball zugeworfen, kann ich meine Hände schließen. Das kann zu früh, zu spät oder aber genau zum richtigen Zeitpunkt passieren, wenn der Ball genau zwischen meinen Händen ist.

 

Wenn ich mir vorstelle, dass der Ball im Flug schon meine Hände anzieht, werden sie sich viel öfters im richtigen Moment um diesen Ball schließen, ich ihn fangen.

Das ist nur eine Vorstellung, meine Vorstellung, die mich diesen Ball leichter fangen lässt.

 

 

Zusammenfassung:

 

Was habe ich nun von diesem Gedankenmodell?

 

Die Anwendungen dieser Vorstellung sind unbegrenzt.

Ob nun mit beiden Händen zusammen, mit den Händen getrennt für sich, zum Partner hin, seinem Zentrum, seiner Verwurzelung. Ich übe und in der Anwendung dann oder wenn es schnell und explosiv werden soll, lasse ich den Körper bewegen, weil er gelernt hat, wie es ablaufen soll, ohne dass ich erst darüber nachdenken muss.