Montag, 15. Januar 2024

4 Elemente - ein Gedankenmodel



 

Hierbei handelt es sich nur um ein Gedankenmodel. Die „4 Elemente“: Feuer, Wasser, Luft und Erde stehen dabei nur als Namen für umfangreichere Konzepte. Durch beständiges Üben wird es dann unnötig sie weiter zu benennen, da sich alles wieder zu dem Einen vereint.

 

Vertikal: Luft und Erde

 

Ich stehe, die Füße schulterbreit, verwurzelt in den Boden, löse die Gelenke von unten beginnend, Zehengelenke, Fußgelenke, Kniegelenke, Hüftgelenke, die Wirbelsäule, Wirbel für Wirbel hinauf, Schultergelenke, Ellenbogengelenke, Handgelenke, Und die Fingergelenke aber auch bis zum Kopf, zur Kopfkrone hinaus, in Zukunft die „Muskelkette“ genannt.

 

Ein Gelenk löse ich, in dem ich die daran wirkenden Muskeln entspanne. Dabei erschlaffen sie nicht einfach, sondern es stellt sich eine Art „Wohlspannung“ ein, die dem Gelenk genug Spielraum lässt und es nicht zu fest zusammenzieht. Leichtigkeit, eben der Raum entsteht, der nach oben steigt.

 

Das nehme ich als „Luft“ an.

 

Ich lasse meine Arme steigen, als ob sie von unten getragen werden. Dabei lasse ich meine Schultern gesenkt und dann, wenn ich ihre Anspannung löse, sie öffne, sie nach vorn fallen, wie die Arme selbst. Ellenbogengelenke, Handgelenke lösen sich und steigen bis zur Waagerechten an. Meine Finger begradigen sich etwas, weil ich die Finger löse und Raum in den Fingergelenken entsteht, ohne, dass ich die entsprechenden Muskeln stark anspanne. Sie fallen im Prinzip nach vorn. Gedanklich verbinde ich mich mit einem Objekt vor mir in der Ferne, als ob dünne Fäden von meinen Fingerspitzen dorthin gezogen werden.

 

Dazu atme ich ein (Bauchatmung) aber auch aus (paradoxe Bauchatmung).

 

(soweit Element Luft)

 

Nun löse ich wieder die gesamte Muskelkette von unten beginnend. Das fühlt sich wie ein Fließen, Abschmelzen an. So wie im ersten Abschnitt das Leichte nach oben steigt, fließt nun alles Schwere nach unten. Dadurch entsteht noch einmal ein Langziehen, bevor die Arme dann wieder zurück und nach unten gezogen werden. Ich stelle mir vor, dass meine Arme aufgelegt sind und so abgelassen werden. Das nehme ich als „Erde“ an.

Jedes Senken meiner Arme ist nunmehr ein Zug aus den Füßen heraus, kein aktives, getrenntes Anspannen der Arm und Oberkörpermuskeln.

 

Dazu atme ich aus (Bauchatmung) aber auch ein (paradoxe Bauchatmung).

 

(soweit Element Erde)

 

Es kann ein Kreislauf entstehen aus steigen und sinken, Luft steigt, Erde sinkt.

Deshalb: aus dem Ruhezustand sinken, dann steigen.

 

Als Variation kann ich meine Arme auch seitlich steigen und sinken lassen. Dann könnten sie nach dem Sinken auch durchpendeln und vor dem Körper über Kreuz wieder steigen. (loosening exercise)

 

Horizontal: Feuer und Wasser

 

Ich stehe, die Füße schulterbreit, verwurzelt in den Boden, und hebe meine Arme auf Brusthöhe, die Handflächen zueinander.

Ich löse alle Gelenke in der Muskelkette und spüre, wie dadurch meine Hände leicht zueinander fallen. Es gibt einen Ort in der Mitte zwischen den Händen. Darauf richte ich meine Aufmerksamkeit. Damit schule ich die Aufmerksamkeit außerhalb meines Körpers, um sie später auch in Partnerübungen verwenden zu können. Von dieser Mitte ausgehend stelle ich mir vor, wie der Raum zwischen meinen Händen expandiert. Es ist, als würde ich einen Ball halten, der aufgeblasen wird. Und obwohl ich meine Arme offensichtlich bewege, ist es in meiner Vorstellung der Raum zwischen meinen Händen, der sich ausdehnt und meine Hände, Arme bewegt. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Vorstellung, obwohl sie nur eine Illusion ist, dazu führt, dass sich meine Muskeln gelöster bewegen und meine Gelenke weiter geöffnet sind.

Das nehme ich als Feuer an, wenn ich mir dieses Ausdehnen von innen heraus vorstelle.

 

Dazu atme ich ein (Bauchatmung) aber auch aus (paradoxe Bauchatmung).

 

(soweit Element Feuer)

 

Habe ich mein „Maximum“ erreicht, stelle ich mir vor, wie der Raum zwischen meinen Händen kollabiert, die Luft aus dem Ball entweicht.

Es ist nicht so, dass ich meinen Hände und damit den vorgestellten Ball zusammendrücke, obwohl es von außen betrachtet so aussieht. Von der Vorstellung her entsteht ein Unterdruck, der meine Hände, Arme zusammenzieht. Das nehme ich als Wasser an.

 

Dazu atme ich aus (Bauchatmung) aber auch ein (paradoxe Bauchatmung).

 

 (soweit Element Wasser)

 

Es kann ein Kreislauf entstehen aus öffnen und schließen, Feuer öffnet und Wasser schließt.

Deshalb: aus dem Ruhezustand schließen, dann öffnen.

 

Vertikal und Horizontal übe ich über längere Zeit, bis zu 10 – 15 Minuten.

 

Alle vier Elemente verbinden

 

Ich stehe, die Füße schulterbreit, verwurzelt in den Boden.

Ich stelle mir dieses Zusammenziehen vor. Dadurch wenden sich meine Handflächen zueinander. Dann steigen meine Hände nach oben. Ich löse und dadurch entsteht dieses expandierende Öffnen meiner Hände und Arme. Dann fangen meine Arme an zu sinken, wobei sich meine Handflächen nach unten drehen. Es entsteht ein Kreislauf aus Schließen, Steigen, Öffnen und Sinken, also Wasser, Luft, Feuer und Erde.

 

Dieser Kreislauf lässt sich in seiner Richtung auch umdrehen.

 

Anwendung:

 

Mein Partner versucht mit seinen beiden Händen zu meiner Brust zu stoßen.

Meine Hände, Arme ziehen sich zusammen, so dass sie zwischen den Armen des Partners steigen können. Dann expandieren sie leicht, so dass sie mit den Armen des Partners in Berührung kommen. Meine Hände legen sich auf die Arme des Partners. Dann sinken sie nach unten.

Daraus könnte ein Kreislauf zwischen uns beiden entstehen. Die Arme gehen umeinander herum, steigen und sinken, expandieren und ziehen sich zusammen.

 

Stehen beide Partner im Bogenschritt kommt Gewichtsverlagerung hinzu. Der Partner stößt vor, ich schließe und hebe meine Hände zwischen seinen Armen, lasse mich zurückschieben.

Der Partner ist am Ende, möchte sich zurückziehen. Ich öffne meine Arme und lasse meine Hände auf seinen Armen sinken, bleibe dran und verlagere nach vorn. Das sieht aus wie „ich schiebe den Partner“ aber es ist ein dranbleiben.

 

 

Bonus mit Ball

 

Halte ich ein Ball zwischen meinen Händen, so kann ich mir sein Zentrum vorstellen. Wie die Erde, nur kleiner, kann ich mir im Ball ein Gravitationszentrum vorstellen. Meine Hände fallen zu diesem hin.

 

Wird mir ein Ball zugeworfen, kann ich meine Hände schließen. Das kann zu früh, zu spät oder aber genau zum richtigen Zeitpunkt passieren, wenn der Ball genau zwischen meinen Händen ist.

 

Wenn ich mir vorstelle, dass der Ball im Flug schon meine Hände anzieht, werden sie sich viel öfters im richtigen Moment um diesen Ball schließen, ich ihn fangen.

Das ist nur eine Vorstellung, meine Vorstellung, die mich diesen Ball leichter fangen lässt.

 

 

Zusammenfassung:

 

Was habe ich nun von diesem Gedankenmodell?

 

Die Anwendungen dieser Vorstellung sind unbegrenzt.

Ob nun mit beiden Händen zusammen, mit den Händen getrennt für sich, zum Partner hin, seinem Zentrum, seiner Verwurzelung. Ich übe und in der Anwendung dann oder wenn es schnell und explosiv werden soll, lasse ich den Körper bewegen, weil er gelernt hat, wie es ablaufen soll, ohne dass ich erst darüber nachdenken muss.

 

 

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