Freitag, 12. November 2010

inneres Schwingen

Vor ungefähr 10 Jahren, als ich mit dem Bewegen begann, war ich Mitglied in einer Mailingliste, die von Paul Shoju Schwerdt geleitet wurde.
Und naiv wie ich war und voller Tatendrang, stellte ich dort meine Anfängerfragen, deren Antworten mich rein intellektuell interessierten.
Es geht nicht darum, was dort geschrieben wurde. Und doch schwingt seit dem etwas in mir, dass mich über den reinen „Bewegungsaspekt“ hinausschauen lässt.
Er hat mir einmal geschrieben, dass ich, wenn ich mit solchen Künsten, wie Taijiquan beginnen sollte, eine Tür aufstoße, hinter der sich ein Abgrund verbirgt. Aber er meinte damit nicht, dass ich Angst davor haben sollte, diese Tür zu öffnen. Nur dass es eben nicht damit getan ist, immer mal wieder etwas Zeit damit zu verbringen, diese Kunst zu bewegen. Nein, es ist das Leben selbst!
Alle aufgesetzten Techniken zum Angriff und zur Abwehr verschwinden dahinter in dieser Größe.
Und so schwingt etwas in mir von Leuten, von denen ich lesen durfte oder denen ich begegnet bin. Oft nicht so sehr von den Techniken, die ich gezeigt bekommen und schon wieder vergessen habe, eher von dem Gefühl, wenn ich sie berühert habe ( mit den Augen oder mit der Hand)
Unterscheidet mich das schon von anderen, mit denen ich z.B. Taijiquan bewegte und die dieses als reine Gymnastik betrachten? Finde ich deshalb in meinem realen Leben niemanden, der mit mir auf dieser meiner Welle schwingt und Taijiquan in dieser Art bewegt unabhängig von Leistungsgedanken „erfolgreich“ zu sein?

Keine Kommentare: