Samstag, 7. Dezember 2019

Grüner Oolong – selbst nachgebacken



Von einer Teefreundin bekam ich ein Päckchen Tee geschenkt.  Dabei handelte es sich um einen taiwanesischen grünen Oolong, der mit Teeblüten versetzt wurde, typisch wie die Hochland Oolongs, gerollte Blätter, mit einem leichten Duft aus der Tüte.
Und so habe ich ihn dann auch aufgegossen, mit heißem Wasser, etwas abgekühlt, gefällt er mir sehr gut und hat typische Aromen, nicht ganz Hochland aber fein und angenehm weich im Hals, florale Noten, wegen der Blüten darin.


Aber ich bin nicht so ein Fan von ganz grünen Oolongs. Bei mir darf es oft auch etwas dunkler sein. Und da fiel mir ein, dass ich den Tee etwas nachbacken könnte.
In meiner Tonkanne auf dem Stövchen, habe ich 10 g für ungefähr 20 Minuten, bei regelmäßig rührendem Schütteln der Kanne gebacken. Dabei entwickelte sich schon ein interessanter Duft.
Deutlich war die abgesetzte Feuchtigkeit im Deckel der Kanne zu sehen. Das Gewicht nach dem Backen verringerte sich auf 9,7 g. Nach dem Abkühlen konnte ich dann den Duft als leicht geröstet/gebacken, mit etwas Poppcornaroma entdecken.













Also dann, erster Aufguss bei leicht abgekühltem Wasser, 3g auf 120ml Gaiwan. Die feuchten Blätter nach dem Waschen:  wieder dieses spezielle Aroma und doch auch etwas grüner, wieder, kräutriger.
Der Geschmack dann so etwa wie ich ihn mir gewünscht hatte, nicht ganz so grün, etwas kräftiger, das Gebackene deutlich, etwas Süße und dazu auch weich im Mundgefühl. So erlebte ich mehrere Aufgüsse, bis er langsam leichter wurde und etwas adstringierend auf der Zunge und am hinteren Gaumen zu bemerken war.
Doch so ganz war ich noch nicht zu Frieden, weil mir etwas der Vergleich fehlte.














Und so entschloss ich mich an einem anderen Tag bei einer weiteren Sitzung, beide Varianten dicht nebeneinander zu probieren.
Zwei Gaiwane 45ml mit je 2 g Tee sollten zeigen, wo es Unterschiede zu entdecken gibt.


Links der grüne, rechts der gebackene.
Der Duft der warmen fechten Blätter zeigt doch schon deutlich einen Unterschied. Und auch an der Farbe des Aufgusses konnte ich es erkennen. Der gebackene war um vieles dunkler und etwas bräunlicher. Geschmacklich der linke frisch mit Kräutern im Aroma. Rechts etwas verdeckt dazu dieses gebackene Aroma, etwas an Popcorn erinnernd.


















Und immer deutlicher die Färbung bei den nächsten länger gezogenen Aufgüssen.
Ich finde, dass schon dieser erste einfache Versuch gezeigt hat, dass dieser Tee je nach Geschmacksempfinden da zugewinnen könnte, wenn er etwas gebacken wird. Aber nicht zu vergessen, dass es dazu eben auch eines guten Ausgangstees bedarf, damit sich das Ergebnis sehen lassen kann.

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