Donnerstag, 8. September 2022

Meister sein

 


 

A: „Darf ich mich selbst zum Meister erklären?“

 

B: „Nein!“

 

A: „Warum nicht?“

 

B: “Ein Meister erklärt einen Schüler nach erfolgreicher Ausbildung zum Meister.“

 

A: „Aber wie war das mit dem ersten Meister? Da war kein Meister da, der ihn zum Meister erklären konnte.“

 

B:„Nun, der erste war vielleicht so gut, dass das nicht nötig war …“

 

A: „Woran würde ich denn einen Meister erkennen?“

 

B: „Ich denke, dass, wenn ein Meister hereinkommt, jeder erkennt, dass das ein Meister ist. Da muss nichts erklärt werden.“

 

A: „Und wenn doch jemand fragt?“

 

B: „Dann lebt der Meister seine Meisterschaft vor und wer es dann nicht erkennt, ist der Antwort nicht wert. Es ist unnötig es ihm erklären zu müssen.“

 

A: „Und wenn derjenige selbst nicht erkennt, dass er ein Meister ist?“

 

B: „Dann ist er es auch noch nicht.“

 

A: „Meisterschaft beinhaltet also sowohl das Erkennen der Anderen, als auch das eigene Erkennen derselben.“

 

B: „Meister sein bedeutet nicht, „am Ende“ zu sein. Mit der Erkenntnis, dass man ein Meister ist, fängt das ernsthafte Studium der Kunst erst an.“

 

A: „Und wie kann ich mir das vorstellen?"

 

B: „ Als Meister erkennt man, wohin man sich weiterentwickeln wird. Und man darf sich endlich auch Zeit dafür nehmen, seine Meisterschaft gründlich zu entwickeln. 

 

A: „Darf ein Meister sich auch erlauben, aus seiner Sicht Unnötiges für die Entwicklung zu vermeiden?“

 

B: „Das wird sich dann zeigen.“

 

A: „Einmal ein Meister immer ein Meister …“

 

B: „Wenn ein Meister nicht ständig an seiner Weiterentwicklung arbeitet, kann es sein, dass er seine Meisterschaft wieder verliert und das sowohl im eigenen als auch im Blick der anderen“

 

A: „Die ewige Tretmühle …“

 

B: „ Es wird ihm ein Bedürfnis und eine Freude sein.“

 

 

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