Mittwoch, 14. August 2019

Tee auf Reise




Auf einer Reise in die Ferne wollte ich nicht auf meinen Tee verzichten und bedachte mir schon vorher, was ich dafür mitnehmen wollte. Einfach sollte es sein, zweckmäßig, aber nicht ohne Komfort.
Deshalb entschied ich mich für das Set aus Teeschale, robust und Gaiwan in passender Größe, dazu den Teepiano, fall es einmal schnell gehen sollte.



Nach einer langen Reise mit dem Flugzeug, mit Zwischenstop und entsprechendem Frühstück bei Beuteltee, sollte es in meinem Hotel dann wieder „ordentlichen“ Tee geben. Nur war nirgends ein Wasserkocher zu finden. Ständig heißes Wasser in kleinen Tassen als „Zimmerservice“ zu bestellen oder in Lokale zu gehen, wollte ich auch nicht. Weshalb ich beschloss mir einen Wasserkocher zu kaufen. Also zog ich am Abend los, ahnungslos der Strecke die ich bei noch immer heißen Temperaturen, in fremder Umgebung, langsam dunkel werdend, zurücklegen würde. Aber nach einigen Fehlschlägen fand ich dann doch in einem großen Markt etwas Passendes, für nicht zu viel Geld und das beschleunigte den einstündigen Rückweg doch etwas.


Das Wasser selbst war durchaus trinkbar, entgegen früherer Ratschläge und das Ausweichen auf Quellwasser aus Flaschen deshalb unnötig.


Ja, was trinkt man denn so auf Reise für Tees?
Meist ist es so, dass ich nicht so hohe Ansprüche stelle. Und da finden sich oft auch Proben oder Reste, die einfach aufgebraucht werden sollten. Andererseits möchte man sich auch einmal etwas gönnen und vielleicht trinkt auch noch jemand mit.
Ich habe mehrere Sorten probiert, angefangen bei Oolongs aus Taiwan, die mir, dem heißen Wetter entsprechend, aber zu wärmend waren.


Schön fand ich dagegen junge gushu Puerh, leicht dosiert, mit mildem, frischem Aroma, anregend und würzig aber mit wenig Bitterkeit. Ohne großen Aufwand wollte ich am Morgen einfach etwas Tee genießen und nicht auf Details achten müssen.


Nebenbei ein Blick aus dem Fenster (11. Etage) über die Stadt hin, früh, noch in Ruhe, bevor es raus geht, in der Ferne die kahlen Berge der beginnenden Wüste.


Da ich in den ersten Tagen viel im Hotel selbst unterwegs war, habe ich mir dafür den Tee dann noch in den Teepiano umgefüllt, als leichten Aufguss und zwischendurch auch mal etwas mit heißem Wasser befüllen lassen. Durch die lange Ziehzeit wirkt der Aufguss dann recht dunkel, geschmacklich aber immer noch sehr angenehm, gerade bei Klimaanlage und sonst kalten Getränken.
Für draußen allerdings habe ich das in den späteren Tagen nicht weiter verfolgt, da bei Temperaturen um 40 Grad C. heiße Aufgüsse dann nicht mehr so interessant waren.
So vergingen die Tage mit verschiedenen Tees und trotz aller Abstriche war ich zufrieden mit meiner Auswahl.



Dieses Teeset, extra zusammengestellt, funktioniert einfach und lässt sich kompakt eingewickelt in einer runden „Apfeldose“ überallhin mitnehmen und ist im Flugzeug auch „handgepäcktauglich“.
Den Wasserkocher habe ich dann leichten Herzens einfach dagelassen, da er nicht mit unserer Netzspannung kompatibel war und preislich immer noch günstiger als überall Tee oder heißes Wasser käuflich zu erwerben.


Ich hatte mir sogar vorher einen besonderen Teeort ausgesucht, den ich besuchen wollte. In einem Hotel, chinesischer Art, sollte es einen eingerichteten Teeraum geben, wo man exklusiv hätte Tee trinken können. Ich war neugierig und hätte mir das gern einmal angesehen. Leider musste ich dann dort feststellen, dass gerade dieses Hotel schon seit 9 Monaten komplett geschlossen ist und das obwohl ich auf der dazugehörigen website vorher noch nichts davon gelesen hatte.

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