Auf einer Reise in die Ferne wollte ich nicht auf meinen Tee
verzichten und bedachte mir schon vorher, was ich dafür mitnehmen wollte.
Einfach sollte es sein, zweckmäßig, aber nicht ohne Komfort.
Deshalb entschied ich mich für das Set aus Teeschale, robust
und Gaiwan in passender Größe, dazu den Teepiano, fall es einmal schnell gehen
sollte.
Nach einer langen Reise mit dem Flugzeug, mit Zwischenstop
und entsprechendem Frühstück bei Beuteltee, sollte es in meinem Hotel dann
wieder „ordentlichen“ Tee geben. Nur war nirgends ein Wasserkocher zu finden.
Ständig heißes Wasser in kleinen Tassen als „Zimmerservice“ zu bestellen oder
in Lokale zu gehen, wollte ich auch nicht. Weshalb ich beschloss mir einen
Wasserkocher zu kaufen. Also zog ich am Abend los, ahnungslos der Strecke die
ich bei noch immer heißen Temperaturen, in fremder Umgebung, langsam dunkel
werdend, zurücklegen würde. Aber nach einigen Fehlschlägen fand ich dann doch
in einem großen Markt etwas Passendes, für nicht zu viel Geld und das
beschleunigte den einstündigen Rückweg doch etwas.
Das Wasser selbst war durchaus trinkbar, entgegen früherer
Ratschläge und das Ausweichen auf Quellwasser aus Flaschen deshalb unnötig.
Ja, was trinkt man denn so auf Reise für Tees?
Meist ist es so, dass ich nicht so hohe Ansprüche stelle.
Und da finden sich oft auch Proben oder Reste, die einfach aufgebraucht werden
sollten. Andererseits möchte man sich auch einmal etwas gönnen und vielleicht
trinkt auch noch jemand mit.
Ich habe mehrere Sorten probiert, angefangen bei Oolongs aus
Taiwan, die mir, dem heißen Wetter entsprechend, aber zu wärmend waren.
Schön fand ich dagegen junge gushu Puerh, leicht dosiert, mit
mildem, frischem Aroma, anregend und würzig aber mit wenig Bitterkeit. Ohne
großen Aufwand wollte ich am Morgen einfach etwas Tee genießen und nicht auf
Details achten müssen.
Nebenbei ein Blick aus dem Fenster (11. Etage) über die
Stadt hin, früh, noch in Ruhe, bevor es raus geht, in der Ferne die kahlen Berge
der beginnenden Wüste.
Da ich in den ersten Tagen viel im Hotel selbst unterwegs
war, habe ich mir dafür den Tee dann noch in den Teepiano umgefüllt, als
leichten Aufguss und zwischendurch auch mal etwas mit heißem Wasser befüllen
lassen. Durch die lange Ziehzeit wirkt der Aufguss dann recht dunkel,
geschmacklich aber immer noch sehr angenehm, gerade bei Klimaanlage und sonst
kalten Getränken.
Für draußen allerdings habe ich das in den späteren Tagen
nicht weiter verfolgt, da bei Temperaturen um 40 Grad C. heiße Aufgüsse dann
nicht mehr so interessant waren.
So vergingen die Tage mit verschiedenen Tees und trotz aller
Abstriche war ich zufrieden mit meiner Auswahl.
Dieses Teeset, extra zusammengestellt, funktioniert einfach
und lässt sich kompakt eingewickelt in einer runden „Apfeldose“ überallhin
mitnehmen und ist im Flugzeug auch „handgepäcktauglich“.
Den Wasserkocher habe ich dann leichten Herzens einfach
dagelassen, da er nicht mit unserer Netzspannung kompatibel war und preislich
immer noch günstiger als überall Tee oder heißes Wasser käuflich zu erwerben.
Ich hatte mir sogar vorher einen besonderen Teeort
ausgesucht, den ich besuchen wollte. In einem Hotel, chinesischer Art, sollte
es einen eingerichteten Teeraum geben, wo man exklusiv hätte Tee trinken
können. Ich war neugierig und hätte mir das gern einmal angesehen. Leider
musste ich dann dort feststellen, dass gerade dieses Hotel schon seit 9 Monaten
komplett geschlossen ist und das obwohl ich auf der dazugehörigen website
vorher noch nichts davon gelesen hatte.
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