Ein sonniger Nachmittag verleiht dem Tee besondere
Beachtung.
Jetzt im September ist die Sonne leichter, nicht mehr so
fordernd mit ihrer Hitze.
Und doch sitze ich angenehm berührt von ihr hier draußen.
Welcher Tee passt nun zu diesem Moment?
Wir sitzen hier zu zweit und haben etwas Kekse für uns
gebacken.
Leichtes Gebäck mit etwas Aprikosenmarmelade oben drauf.
Zuerst der Tee und dann erst die leckeren Kekse, um die
Aromen nicht zu vermischen.
Der Tee, den ich wählte, ist so leicht, wie er hoch oben in
den Bergen angebaut wurde, taiwanesischer Hochland Oolong, Gaoshan, schön
verarbeitet, gerollt, nach fast nichts duftend aus der Tüte.
In meiner passenden Tonkanne für hellere Oolongs, lasse ich
ihn kurz ruhen, die erste Wärme und Feuchtigkeit in diesem Kannenkessel
aufnehmend, entdecke ich erste flüchtige Aromen, Kräuter, helle Früchte, …
So setzt es sich fort.
Der erste Aufguss, leicht, wenig Gehalt, aber schön klar,
wie der Himmel an diesem Tag.
Der zweite dann etwas kräftiger, bestätigt die gerochenen
Aromen beim Wecken.
Helle Aufgüsse verführen dazu länger ziehen zu lassen.
Doch ein gewisses Maß wird nicht überschritten werden.
Ich finde, man braucht etwas Zeit für diesen Tee… , etwas
Ruhe um ihn zu entdecken. Er ist sehr leise, wenig deutlich, zeigt sich erst
ohne Ablenkung und ist dann angenehm und ergiebig über viele Aufgüsse hinweg.
Wer laut schreiende Tees bevorzugt, wird hier vielleicht etwas
enttäuscht sein, wird ihn vielleicht als zu leise empfinden, vielleicht etwas
langweilig sogar.
Ich höre genau hin und erkenne die Aromen, schmecke die
leicht grasigen Kräuter, die gelblichen Früchte, vielleicht etwas aprikosiges? –
oder kommt das doch von den Keksen, die ich nicht länger wiederstehen konnte zu
probieren …
Die Zeit vergeht mit jedem Schluck, es bleibt Zeit, die
Sonne, den Garten zu genießen.
Die feuchten Blätter, typisch Taiwan Oolong, gut
verarbeitet, schön entrollt, frisch grüne Farbe, lange Stiele … das sehe ich
immer wieder gerne.
Zusammenfassend bleibt mir nur der Gedanke an einen schönen
Nachmittag mit einem schönen Tee, der mich später wieder an dieses Szenario
erinnernd lassen wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen