Einleitung:
Die
24er Form des Yang - Stil - Taijiquan lernte ich als erstes und bewege sie auch
heute noch, sowohl allein als auch mit anderen zusammen.
Über
die Zeit hin habe ich sie entwickelt, mit anderen Ideen verbunden und versucht
für mich zu erforschen, wie sie von innen her funktionieren könnte.
In
dieser blog - Reihe geht es mir nicht darum, eine Anleitung zu schreiben.
Vielmehr werde ich meine Gedanken, Beobachtungen und alles, was mir
bemerkenswert erscheint, einfach niederschreiben.
Es
gibt genug Anleitungen, von denen einige als Empfehlung ganz unten aufgelistet
sind.
Es
ist möglich die Form einfach so zu laufen. Oft bewege ich aber auch eine Figur
aus der Form nur für sich, immer wieder im Kreislauf für die "linke"
Seite genauso wie für die "rechte" Seite, damit alles symmetrisch ist.
Genauso
ist es für mich keine Frage; dass ich die Form in beiden Richtungen laufe,
obwohl ich hier in meiner Beschreibung, mich nur mit einer Seite, die in der
Literatur meist beschriebene, beschäftige.
Schritt
nach links
Gewicht
nach links verlagern und Arme öffnen
Gewicht
zurück nach rechts verlagern
Übergang
zur nächsten Figur (Ball halten linke Hand oben)
Lange Erklärung:
Nun fange ich an.
Und
damit beginnt die Abfolge von "scheinbaren" und wirklichen
Bewegungen, die es zu unterscheiden gilt.
Hände
und Füße, Arme und Beine, Hüfte und Schultern sind gedanklich miteinander
verbunden. Und mein Körper ist dazwischen angeordnet und verbindet die
Extremitäten.
Während
man als Beginnende(r) versucht alle Arm- und Beinbewegungen überdeutlich
nachzumachen, geht diese Bewegung später dann immer mehr nach innen und wird
aus der Mitte heraus bewegt. Wenn ich also nicht so genau hinsehe, bewegen sich
die Ame und Beine immer noch, aber in Wirklichkeit nur noch sehr gering Horizontal,
weil sie verbunden bleiben und eher Vertikal.
Also bewegt sich gerade mein ganzer Köper nach links diagonal, was ich durch ein Sinken in meine linke Hüftfalte (kua) initiiere.
Nun verlagere ich zurück auf meinen rechten Fuß und schließe dabei meine Arme kreisförmig vor meiner rechten Körperseite, die Handflächen zueinander gewendet, die rechte Hand oben, die linke Hand unten, etwa so als würde ich einen Ball halten. Für mich wirklich ein Gefühl, als wenn ich meine Arme um etwas herum legen würde, vielleicht einen mittelgroßen Baum. Es ist eine elastische Bewegung, umschließend und doch auch immer mit etwas Gegensätzlichem, in dem Fall Öffnendem verbunden.
Dazu
wird mein linker Fuß leer und leicht, so dass er sich hebt und ich ihn leicht
mit der Fußspitze neben meinem rechten Fuß aufsetze. Das ist eine schließende,
verwindene Bewegung in meinem linken Bein, die noch sehr oft zu erkennen ist,
und dann im Loslassen zum Schritt führen wird.
Ich denke mir, dass es „bequeme“ Haltungen gibt, die ich gern einnehme und in denen ich auch entspannt stehen kann. Davor gibt es dazu eine innerlich verwundenen Struktur in meinem Körper, die ich erzeugen kann, damit sie den folgenden Schritt einfach so geschehen lassen kann. Von der Vorstellung her, als wenn ich einen Ball drücke, das ist die Vorbereitung, um ihn dann loszulassen, so dass er wieder seine eigentliche Form einnehmen kann, was die eigentliche Bewegung bedeutet.
Nun setze ich diesen Schritt nach links zur Seite. Ich sinke etwas innerlich durch mein rechtes Bein in den Boden. Nun öffnet sich mein linkes Bein zur Seite und ich setzte meine Ferse auf. Das ist etwa eine Fußlänge neben dem rechten Fuß und etwas 3 Fußlänge vor dem rechten Fuß, der sogenannte Bogenschritt. Und auch das ist wieder eine Haltung, die ich so lange einnehme, bis sie mir so bequem erscheint, dass ich sie gern einnehme, mein Körper von selbst dahin strebt. Deshalb ist es anfangs nur gezwungen möglich diesen Schritt so weit seitlich und nach vorn zu setzten. Im Sinne der entspannten Bewegung, denke ich, sollte ich den Fuß nur so weit setzten, wie der Schritt sich natürlich weitet, was mit der Zeit immer etwas weiter wird. Vermeiden sollte ich, dass ich mich durch meinen rechten Fuß abdrücke, um mit den linken Fuß noch weiter nach außen zu kommen. Ich sitze also ganz entspannt aber mit Struktur in diesem rechten Bein drin, bevor ich mein Gewicht verlagere.
(Das folgende muss korrigiert werden, weil es so scheint, als wenn das Verlagern vor dem nach links wenden kommt!!!)
(Nun verlagere ich mein Geweicht in meine linke Seite wodurch sich mein Körper nach links vorn bewegt, immer noch kein Abdrücken durch meinen rechten Fuß.
Kann
ich wirklich durch den Quellpunkt im linken Fuß in den Boden wurzeln, ist mein
Körper dann genau darüber ausgerichtet, bin ich auch nicht zu weit nach vorn
gegangen? Und damit steht mein rechtes Bein immer noch entspannt auf dem Boden
ohne Gewicht darin.)verschieben
Durch
mein Sinken in meine linke Hüftfalte wendet sich nun mein Körper zur
linken Seite und nimmt meine Arme mit. Es sieht so aus, als wenn ich meinen
linken Arm scheinbar diagonal noch vorn oben steigen lasse. Meine Handfläche
wendet sich dabei zu mir hin. In Wirklichkeit ist es eigentlich mehr eine
vertikal steigende und nur ganz leicht
etwas öffnende Bewegung durch Schulter, Ellenbogen und Handgelenk. Dieser Arm
hat nun eine deutliche Rundung und befindet sich so vor meinem Körper, dass die
Hand in Schulterhöhe und mein Handgelenk etwa mit der Mittelache ausgerichtet
ist.
Meine rechte Hand ist in der gleichen Zeit nach unten gesunken und auch dort haben sich die Gelenke ganz leicht geöffnet obwohl es in Wirklichkeit eine eher schließende Bewegung ist.
Ich verlagere mein Gewicht zurück durch mein rechtes Bein in den Boden.
Da
meine linke Hand innerlich mit meinem linken Fuß verbunden ist, bleiben beide
in der gleichen Ebene vor meinem Körper und es vergrößert sich nun der Abstand
zwischen Hand und Körper, weil dieser zurückgeht. Also der Kreis meines linken
Armes bleibt gerundet und wird größer.
Scheinbar öffne ich nun als nächstes meine linke Seite, wodurch mein linker Fuß sich diagonal 45 grad nach links öffnend. In Wirklichkeit öffnet sich mein rechtes Hüftgelenk, so dass mein ganzer Körper und der linke Fuß sich diagonal nach links öffnet. Diese Erkenntnis triff mich immer wieder mit Wums und ich muss mich frage ob ich es wirklich selbst immer so bewege.
Nun
schließen ich ab und das im doppelten Sinne, denn ich schließe meine linke
Seite um so in die vorbereitete Stellung für die Figur nach rechts zu kommen.
Ich drehe meinen linken Arm so, das meine linke Handfläche nach unten zeigt und
führ meine rechte Hand mit nach oben gewendeter Handfläche darunter, als wenn
ich einen Ball halten würde. Mein rechter Fuß löst sich, weil mein Gewicht
durch meinen linken Fuß in den Boden sinkt und stellt sich leicht mit der
Fußspitze neben mein linkes Bein.
Und
damit ist die Figur "Die Mähne des
Wildpferds teilen, nach links" auch abgeschlossen und ich würde mit der nächsten "Die Mähne des Wildpferds teilen, nach rechts" weitermachen, die ich
allerdings hier nicht extra beschreiben werde. Wie auch später in anderen Beiträgen
gilt es nur "rechts" durch "links" auszutauschen.
Weitere
Übungen:
Einzeln
bewegt, fallen mir Übungen ein, die vorbereitend für diese Figur bewegt werden
können.
Ohne
Schritt schließe ich meine Arme vor dem Körper abwechselnd linke oder rechte
Hand oben zur Ballhaltung, mit dem Gewicht auf dieser Seite wo sich der Ball
befinden würde oder auf der anderen Seite.
Oder
ich schließe meine Arme zur Ballhaltung, setze den Schritt, verlagere nach
vorn, öffne dann meine Arme wie oben beschrieben, um dann nach der Endstellung
meine Handflächen zueinander zu drehen und dann mein Gewicht zurück nach rechts
verlagernd meine Arme schließen, meine linke Hand nach oben wieder zur
Ballhaltung zurück zu kommen. Dann verlagere ich mein Gewicht auf die linke Seite
und wiederhole diese Bewegung zur anderen Seite.
Diese
Übungen kann ich dann im Kreislauf über längere Zeit bewegen und so auch Atmung
und Bewegung gut zusammenführen.
Anwendungen:
Als Partnerübung würde ich erst einmal nur die erste öffnende Bewegung üben. Dazu stehen sich beide Partner im Bogenschritt gegenüber und öffnen dann gleichzeitig ihre zum Beispiel linken Arme, wenn sie mit ihrem linken Bein vorn stehen, die dann "Kontakt aufnehmend" aneinander stoßen. Dabei sollte in diesem Moment nicht rohe Kraft gegeneinander wirken. Bei zu viel Kraft würden die Arme mit den Händen einfach immer weiter nach oben steigen, bis sie sich irgendwann einfach wieder voneinander trennen. Sind die Kräfte ausgeglichen, können beide einfach noch einmal nach unten sinken und sich weiter verbinden.
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Partner mir einen Fauststoß anbietet, z.B. mit seiner linken Hand, dann gehe ich ihm einen Schritt entgegen, mit meinem rechten Fuß und führe die Figur mit steigendem rechten Arm aus. In dem Moment der Kontaktaufnahme zu seinem rechten Arm, entscheidet sich, wohin die Bewegung geht. Ist der andere sehr stark, lasse ich mich zurück nach links hinten verlagern und lasse gleichzeitig meinen Arm mit meiner Handfläche nach außen drehen. Jetzt ist der andere schon sehr nah und ich lasse ihn seitlich rechts an mir vorbei. Meine linke Hand ist zum Schutz immer mit aktiv dabei.
Sollte
der Partner zu stark drücken, werde ich wohl meinen rechten Fuß einen Schritt
zurücksetzen, um den anderen an meiner rechten Seite vorbei zu lassen.
Sollte der Partner allerdings zu stark zu meiner linken Seite hin stoßen, werde ich auf meinem vorderen, rechten Fuß bleiben und lasse meinen Körper einfach nach links rotieren um den anderen auf diese Art, einfach an meiner linken Seite vorbei zu lassen. Dabei könnte dann meine linke Hand auch seine rechte Faust übernehmen und weiterleiten.
Diese Art der gleichseitigen Abwehr (linke Hand des anderen mit der eigenen rechten Hand) birgt immer die Gefahr, dass der andere sofort mit seiner anderen Hand nachstößt. Deshalb ist meine linke Hand immer bereit und ich lasse sie nicht so tief sinken wie in der Form üblich. Dann kann ich sofort mit einer zweiten Figur zur linken Seite nachsetzen.
„Angenehmer“ wäre es eigentlich, wenn ich mit meiner rechten Hand auf einen rechten Fauststoß des Partners reagieren würde. Dann schließe ich seinen gesamten Angriff ab, weil er keinen Arm mehr frei hat. Darauf werde ich dann später bei der Figur " Den Spatzenschwanz fangen" in der Anwendung näher eingehen.
Oder
er ist so stark nach vorn gerichtet, dass ich mich dem nicht in den Weg stelle
werde und ihn versuche einfach rechts an mir vorbei zu führen. Meine Arme sind
dabei der Rand meines Schutzfeldes, an dem er, mich seitlich rotierend, sich
selbst ableitet.
Zusammenfassung:
Als Buch:
„Taijiquan“ chinesisches Schattenboxen, Kurze Peking – Form von Foen Tjoeng Lie
Mit vielen Bildern und Poster für den gesamten Ablauf ist das meine persönliche Wahl.
Online:
Anleitung gezeichnet:
https://www.taiji-qigong-akademie.de/download/Pekingform.pdf
Text und animiert Guna Grisel
https://www.yumpu.com/de/document/read/34404108/2-taijiquan-form-mit-24-sequenzen-instructor-zone
http://www.instructor-zone.de/taiji24erform.html#19
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=eNnA4E6NLDU
von hinten:
https://www.youtube.com/watch?v=3whnk7x7rls
https://www.youtube.com/watch?v=e4VIw41R-PU
Und es gibt noch viele weitere da draußen.
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