Immer wieder bekomme ich Tees zum Probieren oder geschenkt,
die qualitativ sehr gut, aber eben nicht ganz so mein Geschmack sind. In
letzter Zeit haben sich da besonders gerollte, kohlegeröstete Oolongs
hervorgetan. Ab und zu gegossen, gefielen sie mir ganz gut. Aber an sich mag
ich dieses "kohlige" auf meiner Zunge nicht. Diese Tees sind oft sehr
"energetisch" und ich spüre das manchmal eher unangenehm in meinem
Körper.
Ich kann auch noch nicht genau erkennen, ob das ein
zunehmender Trend im Geschmack ist, oder ob vielleicht qualitative Schwächen der
Ausgangstees überdeckt werden sollen.
Da ich nun etwas mehr von diesen Tees "angehäuft"
hatte, als ich verbrauchen konnte, diesen aber als zu schade empfand, ihn einfach
weg zutun ( liegen lassen hilft zwar etwas aber nicht viel) habe ich etwas damit
experimentiert, diese Tees mit anderen zu mischen.
Zuerst habe ich das "grammweise" versucht. Und als
ich den Trend erkennen konnte, habe ich es dann auch mit "größeren"
Mengen getan.
Das Ergebnis lasse ich mir nun auf Arbeit mit einem
einfachen Teeset im 4 fachen Aufguss schmecken.
Im Detail ist natürlich jeder Versuch ein Unikat, weil meist
einzigartige Tees beteiligt sind.
Aber im Allgemeinen lässt sich folgender Trend ableiten:
Ich nehme einen der stark kohligen Oolongs als Basis. Dazu
füge ich dann Oolongs, die eben nicht so stark kohlig geröstet wurden, mit
medium oxidiertem Charakter. Wobei ein Teil auch etwas oxidiert in Richtung
Hongcha sein kann. Das ergibt dann in etwa drei Teile. Dazu füge ich spontan
noch kleine Probenreste ähnlicher Tees.
Wichtig ist, dass alle Tees von der Verarbeitung her zu
Kugeln gerollt sind, damit diese Teekugeln gut gemischt werden können.
Natürlich möchte ich nicht bestreiten, dass auch etwas
Bauchgefühl dabei ist.
Dann probiere ich das Ergebnis und überlege, welchen Anteil
ich noch etwas erhöhen sollte.
Da alle beteiligten Tees von der Qualität her sehr gut sind,
ist das Ergebnis nicht schlecht und eher "Luxus" für den Alltagstee.
Und jeder kann sich bitte seine persönliche Meinung über
dieses Verfahren bilden.
Da aber nicht alle Teesorten gleichmäßig groß gerollt sind
und die Mischung oft nicht ganz homogen wird, kann es natürlich sein, dass der
Geschmack nicht jeden Tag gleich ist. das sieht man dann auch an der Verteilung
der Färbung der feuchten Blätter nach dem Aufguss.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dieser Methode und
werde weitere Mischungen zubereiten. ( nicht dass ich später dann noch extra
kohligen Tee dazu kaufen muss:-)
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