Heute saß ich so an meinem Teetisch und überlegte, was ich
probieren sollte:
Die Sonne blinzelte etwas zwischen den Wolken in mein
Fenster und die frühen Blumen leuchteten extra frisch und farbig von draußen zu mir herein.
Aber ich saß dann doch lieber drin, weil der Wind fröstelig
kalt um die Ecke wehte und ich etwas unangenehm wegen meines Teesets und der zu
raschen Abkühlung der Gefäße war.
Beim Blick in meine Teedose
fiel mir dieser Hong Dancong in die Hände. Den hatte ich zum ersten
Teefestival 2018 in Berlin probieren dürfen und auch gekauft. Schade, dass ich von dieser Teehändlerin
nichts mehr mitbekomme.
Nun also dieser Tee.
Die trockenen Blätter, schmal, fein, dunkelgrau bis fast
schwarz, wenig Duft in der Tüte, wirken leicht und zerbrechlich, vielleicht mit
einem Hauch Dancong.
Ich nehme 3g auf 80 ml im Gaiwan,
kurz geweckt, duftet er jetzt leicht aber eindeutig nach Hongcha mit etwas
würzigem.
Der erste Aufguss noch leicht, die anderen dann stärker, so
wie ich es mag, ein wirklich interessanter Mix aus Hongcha und Dancong.
Da sind würzige, kräutrige Noten, etwas weiches, süßes und
sehr angenehmes, was meinen Gaumen schön belegt, der Geschmack gleichmäßig im
Mundraum und seine Energie ist da, aber nicht aufdringlich.
Und doch ist da mehr als dieses „langweilige“ einfach nur
Hongcha, etwas Robustes, was ich oft bei Dian Hongs bemerke.
Der Tee hat eine Färbung wie braun und einen Stich grün. Er
ist klar und sieht schön aus.
Zum fünften Aufguss dann wird er leichter, obwohl ich immer
noch viele Aromen bemerke.
Ich pushe noch einmal mit kochend heißem Wasser und kann
damit weitere Aufgüsse herausholen. Die feuchten Blätter dann, wirklich fein,
längsgerollt, schlank mit langem Stiel, dunkelbraun, gleichmäßig oxidiert.
Ja, so einen Tee wollte ich heute trinken. Ich fühle mich
angenehm gewärmt und angeregt, frisch und gehe jetzt raus in den Frühling zur
Sonne dem böigen Wind und den leuchtenden Blumen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen