Samstag, 29. August 2020

2 mal Wuyishan – Teil 3 - Vergleich

Laocong Shui Xian - Shui Jin Gui

 Diesen blog zu schreiben ist ja nur die Spitze des Berges. Ich habe es schon öfters gesagt, dass ich für einen Beitrag, Tees manchmal auch mehrmals gieße, an verschiedenen Tagen, einfach, weil ich oft auch erst einmal den Tee selbst genießen möchte, um erst später dann in einer „Arbeitssitzung“ Bilder zu generieren und Stichpunkte niederzuschreiben.

Und eine Art Vorbereitung hilft oft auch Probleme zu erkennen, die ich in der Arbeitssitzung dann nicht haben möchte.

Jetzt zum Beispiel hatte ich zur Probe den einen Tee im Gaiwan und plötzlich schmeckte er nicht mehr. Ich fand ihn zu „hart“ und zu „kohlig“ und leicht ohne Körper. Lag es am Umstieg von der Tonkanne hin zum Gaiwan? War es ein Problem mit Dosierung, Zeiten usw…? Oder war es mein Geschmack selbst?  Am naheliegendsten war für mich die Frage des Wassers. Mein Wasserverbrauch ist recht unterschiedlich und deshalb ist es nicht leicht zu erkennen, wann die Filterpatrone gewechselt werden sollte. Aber auch eine neue brachte nicht viel Besserung, so dass ich schließlich spontan etwas Wasser kaufen ging um das Problem zu lösen.

In diesem Zusammenhang startete ich gleich noch einen Versuch mit Gaiwan und Tonkanne im direkten Vergleich, um zu beobachten, wie sich Unterschiede bemerkbar machen würden.

Ja, der Wuyi in der Tonkanne ist weicher und etwas weniger „Kohlig“ mit deutlicheren Aromenanteilen.

Nun ging es aber endlich los mit dem direkten Vergleich.

Zwei kleine Gaiwan mit 45 ml und 1,5g Tee, links Laocong Shui Xian, rechts der Shui Jin Gui. Ich gieße beide fast gleichzeitig, das heißt mit 15s Abstand auf und auch wieder ab. 

Die Gaiwan vorgewärmt, zeigen die warme Blätter schon erste Eindrücke. Links mineralisch und röstig, dunkel, rechts intensiveres Aroma, mit etwas Hellem, Fruchtigem.

Dann der erste Aufguss, 30 s. kurz gezogen, jeweils noch leicht und fast gleich, wie ein Wecken.

Der Zweite dann 60s. Kräftiger, links dann kantiger und rauer gegenüber dem rechten, weiterhin leichter aber auch weicher.

Der dritte dann 90s. ähnlich beide, kräftiger und stärker in den typischen Aromen und der vierte mit 120s. wird der linke schon süßer und leichter, während der rechte gleichbleibend stärker ist. Und das fiel mir schon bei den einzelnen Sitzungen der Kandidaten auf. Der Shui Xiang ist wirklich Platz 2 mit seinen Blättern, die etwas kürzer und etwas mehr gebrochen sind und dem Auftreten im Aufguss, dem  Verlauf und der Ergiebigkeit. Ein sehr schöner Tee aber eben etwas „weniger“ insgesamt.

Und dafür lässt sich der Shui Jin Gui eben etwas feiern auf seinem ersten Platz, obwohl ich das nicht als Konkurrenz sehen möchte, ist er schon ein sehr schöner Tee.


 

Als Video dazu möchte ich gern das von So Han empfehlen:

 

https://www.youtube.com/watch?time_continue=291&v=gYRY9GwUsZQ&feature=emb_logo

 

Interessanter Einblick und schön wie er die Tees aufgießt.

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