Momente des Reisens sind schön. Oft aber auch möchte
ich nur sitzen und meinen Tee genießen. Und dafür brauche ich etwas Zuverlässiges
aber trotz dem nicht Langweiliges.
Diese mineralischen Oolongs sind mir auch deshalb so ans Herz gewachsen, weil sie in dieser Hinsicht sehr zuverlässig sind.
Nun erreichte mich eine Reihe von interessanten Teeproben, die ich über die nächste Zeit hin beobachten werde.
Oolongs aus dem Wuyishan Gebirge ( 武夷山)sind
immer mit dabei.
Diese Tees werden auf mineralischen Böden, an Berghängen angebaut,wachsen meist im Schatten und auch eher langsam, haben deshalb so ihren typischen Geschmack entwickelt.
Ich beginne mit einem Laocong Shui Xian ( 老欉水仙茶), den ich im Berliner Teesalon erwerben konnte. Das Besondere bei diesem Tee ist, dass er von alten Bäumen geerntet wurde. Und ich hoffe, dass ich das ein wenig an seinem Geschmack erkennen werde.
Mein Set, was ich für die Entdeckung dieser
Steintees ( 岩茶, yánchá) benutzen
werde, besteht aus meiner bewährten OolongTonkanne mit 80 ml und einem neuen
Glaskrug ( 公道杯,gondao bei), damit ich nun die Farbe des Tees direkter sehen kann.
Ich bin ja nicht so ein Freund von „nassem“ Teegießen, Aber für dieses Set habe ich das Teeboot( xiaoCha Hai ) unter der Tonkanne stehen, damit ich auch mal zwischendurch mit heiß Wasser übergießen kann.
Doch nun endlich zum Tee selbst.
Die trockenen Blätter, dunkel, grau mit ein
wenig Duft aus der Tüte, angenehm, ich nehme 3g. In der gewärmten Kanne, dann
schon die ersten, deutlicheren Aromen, etwas rotes, würziges…
Der erste Aufguss dann, Wasser 90 Grad C., 30
Sekunden lasse ich ziehen, schon eine schöne Farbe im Glas, nehme ich den
ersten Schluck in den Mund und habe sofort dieses Gefühl, ja, das ist Steintee.
In dieser Konstellation mit dicken Mundgefühl und mineralischen Aromen. Da sind
etwas Kräuter dabei aber auch etwas durchaus rotes, Oxidiertes. Dazu etwas Süße
und keine deutliche Bitterkeit. Im ersten Aufguss noch etwas „zurückhaltend“,gieße
ich den zweiten mit 60 Sekunden um das volle Aroma zu erhalten.
Ja, der ist noch dicker und dabei sehr weich im Mund. Da ist auch etwas kohlige Röstnote, aber sehr angenehm für mich.
Ich steigere die Zeit auf 90 Sekunden für den
dritten Aufguss und bekomme einen weiteren sehr schönen Aufguss mit einem
kleinen trockenem Gefühl am Gaumen, gefolgt von einem vierten, der schon etwas
leichter und kantiger wird. Die mineralische Note ist deutlicher da und trotzdem
gefällt mir der Geschmack sehr gut.
Dann wird der Tee leichter aber immer noch schön trinkbar für mich bleiben, auch weil ich das Wasser jetzt extra noch einmal aufgekocht habe.
Die feuchten Blätter fühlen sich leicht mürbe
an, sind aber stabil und ich erkenne einige zwei fingerlange, schmale darunter,
mit dunkel grüner bis brauner Farbe.
Und woran erkenne ich nun, dass der Oologie von
alten Bäumen kommt? Mh, nun ja, vielleicht etwas an der Stärke und Dichte der
Aufgüsse. Und da sind schon auch Aromen, die ich als wild und intensiv
bezeichnen würde.
Im zweiten Teil werde ich dann einen Shui Jin Gui ( 水金龟) probieren, den ich bei Nannuoshan als Probe
erworben habe.
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