Samstag, 27. Juni 2020

Miyazaki Gyokuro




Wenn es draußen warm, fast heiß ist, trinke ich gern einen kühlenden, japanischen Tee. Der wird dann selbst nicht so heiß aufgegossen, so dass die Wirkung dann doppelt ist.
Ich kenne die "dicke" Methode, mit der Gyokuros oft aufgegossen werden. Wollte mich aber dem Tee eher von der Sencha Methode her annähern.


Ein guter Tee hält vieles aus. Vielleicht verliert er etwas sein typisches Profil. Andererseits ist er auch so gut zu genießen.




Etwa 3g auf 100ml, in meinem speziellen Gaiwan mit Kerben am Ausguss, damit der Tee auch schnell abfließen kann, falls der Bereich durch kleine Teekrümel verstopft, was bei diesen japanischen Tees manchmal durchaus passieren kann.
Mein Wasser ist geschätzt 70 Grad C. und ich lasse erst einmal 1 Minute ziehen.
Der Geschmack ist schön, erfrischend, grün mit Kräuter wie Wiese, aber weich und ein klein wenig bitter.
Der Zweite, kurz gezogen, trüber und zeigt etwas von diesem typischem Umami.
Dann folgen zwei "offizielle" Aufgüsse mit längeren Ziehzeiten, die mir gleichmäßig gut gefallen, gefolgt von Aufgüssen mit weniger Aromen, mit denen ich meinen Durst lösche.


Die feuchten Blätter sehen typisch japanisch verarbeitet, also zerrissen aus. In dieser Preisklasse ist das gut so und keine Qualitätseinbuße.

Also ich trinke meine japanischen Tees gern so und für den nachmittäglichen Aufguss in der Woche ist der Tee auch schon sehr gut geeignet.


Jetzt kommt der Teil mit dem konzentrierten Tee.




Dazu nutze ich meine kleine Seitengriffkanne, um meine Netto-Koffein-Aufnahme nicht zu hoch zu treiben.

3g auf 45 ml.

In Kommentaren habe ich von der Methode des Kaltaufgusses gelesen. Und so fing ich mit der an.

Wasser 20 Grad C. und 15 Minuten ziehen lassen.




Der Aufguss ist trüb und hat Umamie in großem Umfang drin. Das ist schon ein Erlebnis, wenn man es sonst nicht so erlebt. Dieser Geschmack ist auch lang anhaltend am Gaumen und lässt sich nicht so leicht wegspülen. Ich sage es gleich, dass das etwas für mich besonderes ist und ich es nur selten so gießen werde.
Die weiteren Aufgüsse dann mit temperiertem Wasser,60 Grad C., vielleicht etwas zu lange ziehen lassen, weil der dann klarer aber auch bitterer war. Erst der dritte wieder sanft und ab dem 4. leichter, wässriger.

Dann folgt noch der Versuch mit dem gleichen Set und dem temperierten Aufguss von Beginn an.



Wieder mit der kleinen Seitengriffkanne und 3g Tee. Ich kühle das Wasser auf 50 Grad runter und lasse 1,5 min ziehen. Der Aufguss ähnlich dem Kaltaufguss mit viel Umami drin, für mich persönlich aber viel angenehmer, da ich diese leichte Temperatur als sehr angenehm empfinde, selbst an heißen Tagen.
Auch der zweite Aufguss sehr schön mit Umami und der dritte dann nachlassend aber sehr schön japanisch grün, dem weitere folgen, alle mit 60 Grad C. Wassertemperatur.


Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mir Gyokuro sehr gut gefällt und ich auch mal die umamireiche Version genieße. Für den Alltagstee allerdings nutze ich eher die "Senchamethode" und muss nicht so konzentriert aufgießen. Obwohl netto betrachte, die gleiche Menge an Teeblättern verbrüht wird und damit auch die gleiche Menge an Koffein von mir aufgenommen wird.
Vielleicht wie bei Kaffe, ob man Espresso bevorzugt?


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