Wenn es draußen warm, fast heiß ist, trinke ich gern einen
kühlenden, japanischen Tee. Der wird dann selbst nicht so heiß aufgegossen, so
dass die Wirkung dann doppelt ist.
Ich kenne die "dicke" Methode, mit der Gyokuros
oft aufgegossen werden. Wollte mich aber dem Tee eher von der Sencha Methode
her annähern.
Ein guter Tee hält vieles aus. Vielleicht verliert er etwas
sein typisches Profil. Andererseits ist er auch so gut zu genießen.
Etwa 3g auf 100ml, in meinem speziellen Gaiwan mit Kerben am
Ausguss, damit der Tee auch schnell abfließen kann, falls der Bereich durch
kleine Teekrümel verstopft, was bei diesen japanischen Tees manchmal durchaus
passieren kann.
Mein Wasser ist geschätzt 70 Grad C. und ich lasse erst
einmal 1 Minute ziehen.
Der Geschmack ist schön, erfrischend, grün mit Kräuter wie
Wiese, aber weich und ein klein wenig bitter.
Der Zweite, kurz gezogen, trüber und zeigt etwas von diesem
typischem Umami.
Dann folgen zwei "offizielle" Aufgüsse mit längeren
Ziehzeiten, die mir gleichmäßig gut gefallen, gefolgt von Aufgüssen mit weniger
Aromen, mit denen ich meinen Durst lösche.
Die feuchten Blätter sehen typisch japanisch verarbeitet,
also zerrissen aus. In dieser Preisklasse ist das gut so und keine
Qualitätseinbuße.
Also ich trinke meine japanischen Tees gern so und für den
nachmittäglichen Aufguss in der Woche ist der Tee auch schon sehr gut geeignet.
Jetzt kommt der Teil mit dem konzentrierten Tee.
Dazu nutze ich meine kleine Seitengriffkanne, um meine
Netto-Koffein-Aufnahme nicht zu hoch zu treiben.
3g auf 45 ml.
In Kommentaren habe ich von der Methode des Kaltaufgusses
gelesen. Und so fing ich mit der an.
Wasser 20 Grad C. und 15 Minuten ziehen lassen.
Der Aufguss ist trüb und hat Umamie in großem Umfang drin.
Das ist schon ein Erlebnis, wenn man es sonst nicht so erlebt. Dieser
Geschmack ist auch lang anhaltend am Gaumen und lässt sich nicht so leicht
wegspülen. Ich sage es gleich, dass das etwas für mich besonderes ist und ich
es nur selten so gießen werde.
Die weiteren Aufgüsse dann mit temperiertem Wasser,60 Grad
C., vielleicht etwas zu lange ziehen lassen, weil der dann klarer aber auch
bitterer war. Erst der dritte wieder sanft und ab dem 4. leichter, wässriger.
Dann folgt noch der Versuch mit dem gleichen Set und dem
temperierten Aufguss von Beginn an.
Wieder mit der kleinen Seitengriffkanne und 3g Tee. Ich
kühle das Wasser auf 50 Grad runter und lasse 1,5 min ziehen. Der Aufguss ähnlich
dem Kaltaufguss mit viel Umami drin, für mich persönlich aber viel angenehmer,
da ich diese leichte Temperatur als sehr angenehm empfinde, selbst an heißen
Tagen.
Auch der zweite Aufguss sehr schön mit Umami und der dritte
dann nachlassend aber sehr schön japanisch grün, dem weitere folgen, alle mit
60 Grad C. Wassertemperatur.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mir Gyokuro sehr gut
gefällt und ich auch mal die umamireiche Version genieße. Für den Alltagstee
allerdings nutze ich eher die "Senchamethode" und muss nicht so
konzentriert aufgießen. Obwohl netto betrachte, die gleiche Menge an
Teeblättern verbrüht wird und damit auch die gleiche Menge an Koffein von mir
aufgenommen wird.
Vielleicht wie bei Kaffe, ob man Espresso bevorzugt?
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