Freitag, 5. März 2021

10 000 Wiederholungen oder 4

10 000 Wiederholungen sind weniger als eine korrekte Bewegung.

Obwohl diese 10 000 nicht verschwendet sind, sind sie höchstens der Weg hin zu dieser einen, korrekten Bewegung.

Und so muss ich auch diesen Gedanken verwerfen, der die Menge der erzeugten Bewegungen für wichtig erachtet.

4 Wiederholungen einer Figur beim Qigong, korrekt ausgeführt, mit dem Atem verbunden, fließend und mit entwickelter Vorstellungskraft, es fällt mir schwer, das höher zu schätzen als ein Set von unendlichen Wiederholungen

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und doch ist es so.

Wiederholungen jenseits der 4 sind selten so korrekt wie die erste - Beginnende, die zweite - Korrektere, die dritte - "jetzt wird es gut" und die vierte - in höchster Vollendung.

Danach lässt es oft nach mit der Konzentration und den Verbindungen im Körper.

Mein Bewusstsein steigt dann nach oben in den Kopf und erzeugt damit "obere Fülle"

Ein kurzer Moment der Beruhigung, des Sinken Lassens, gibt mir die Basis, die Verbindung zum Boden zurück, bevor ich die nächste Übung beginne.

4 Bewegungen, regelmäßig, ja, täglich korrekt ausgeführt, entwickeln meinen Körper, entwickeln meine Muskeln und Faszien zu einem verbundenen Ganzen, das meine Aufmerksamkeit durchwandert, Irritationen, Spannungen erkennend und auflösend.

Geht der Atem mit der Bewegung oder geht die Bewegung mit dem Atem?

Beides ist möglich und letztendlich löst sich diese Frage dann auf.

Aber bis dahin geht es so oder so voran.

Da ist die Gefahr einer Täuschung!

Mein Atem kann mit der Zeit tiefer und länger werden.

Oder ich folge den 10 000 Wiederholungen und mein Atem wird kürzer und oft flacher auch.

Meine Wahrnehmung der Zeit verändert sich, je nachdem, wie ich mich bewege und darauf achte. Und damit fällt mir die Veränderung meines Atems, diese Verkürzung und Abflachung nicht auf.

Eine Korrektur wird nötig.

Wer gibt sie mir?

Die Begrenzung auf 4 Wiederholungen gibt mir die Zeit und die Muße, dies sehr genau zu beobachten.

Ich kehre zurück zum Beginn und frage mich wie ein Anfänger:

Was ist korrekt?

Beobachte mich selbst, ob es innen so ist. wie es nach außen hin scheint.

Jedes Mal, dass ich mich bewege, aufs Neue, frage ich mich, beobachte, wie alles zusammenhängt, reguliere mich und meine Bewegungen dahingehend.

Taijiquan, eine Form laufen, die "Lange" vielleicht, mit allen Vorstellungsbildern darin, Bewegung und Atmung verbunden, regelmäßig, mehr bedarf es dann nicht.

Die Gefahr ist möglich, Fleiß in  meinen Bemühungen mit Fleiß in der Menge zu verwechseln.

Und damit bin ich wieder am Anfang, den Kreis neu beginnend.

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