„Blick zurück auf die 5 Übertreibungen und die 7 schädlichen Einflüsse“
Bemerkungen:
In diesem
blog geht es mir nicht darum, eine Anleitung zu schreiben. Vielmehr werde ich
meine Gedanken, Beobachtungen und alles, was mir bemerkenswert erscheint,
einfach niederschreiben. Ich verweise auf das Buch und vielleicht auch bald auf
das Video dazu.
Jede
Übung werde ich 2 mal zu beiden Seiten ausführen. Viele Bewegungen kommen immer
wieder vor und sollen deshalb nur beim ersten Mal sehr ausführlich durchdacht
werden.
Diese
4. Brokatübung ist am Anfang wie die dritte und verführt etwas dazu, dass ich
sie deshalb weniger beachte. Aber gerade weil ich nun schon weiß, wo es
langgeht, kann ich genauer hinschauen.
Orientierung:
Alle Brokate sind symmetrisch. Und doch gibt es zum Teil seitliche Unterschiede. Und dabei war ich mir am Beginn manchmal unsicher, mit welcher Seite ich beginnen sollte. Eine Orientierung dabei war, mich nach dem ersten Sinken nach rechts zu orientieren.
Für die 4. Brokatübung bedeutet das: Wenn sich meine Hände trennen, achte ich besonders auf die Verbindung aus dem rechten Fuß in den Blick nach links, der „leicht wirkt“.
-
stehen, Fersen zusammen, Hände vor dem Körper
-
Hände auf Brust- oder Schulterhöhe heben
-
nach links in einen schulterbreiten Stand gehen
-
Hände senken, ganzen Körper senken
-
vor dem Zentrum beide Hände zu den Seiten trennen, Blick nach links führen
-
Ruhehaltung
-
Haltung auflösen
-
Arme vor den Körper kreisförmig hochführen
-
Arme seitlich am Körper nach unten führen
-
stehen, Fersen zusammen, Hände vor dem Körper
Übung
nach rechts ausführen …
Auf
Höhe
meiner Brust oder Schulter drehe ich
die Handflächen wieder nach unten und stelle mir vor ich würde meine Arme
ablegen. Gleichzeitig beobachte ich den horizontalen Kreis, den sie vor meinem
Körper mit diesem bilden. Flexibel und elastisch leiten sie jeden Druck oder
Zug auf ihnen durch meine Beine und Füße in den Boden ab. Ich stehe stabil und
gesunken. Gewicht in die linke Seite, lässt den rechten Fuß leicht und frei
werden, so dass er sich schulterbreit zur Seite stellen kann. Und wieder stehe
ich stabil und gesunken.
Mein
Blick ruht jetzt auf meiner linken Hand und dadurch und durch das Sinken des
gesamten Körpers senken sie sich vor dem
Körper nach unten bis zur Höhe meines Dantien, kurz unter dem Bauchnabel.
Ein leichter Widerstand, wie wenn ich zwei Bälle unter Wasser drücken würde,
ist ein Bild meiner Vorstellung. Das empfinde ich als eine ruhige, gleichmäßige
Bewegung durch den gesamten Körper, etwas komprimierend, und mein Blick folgt dabei meiner linken Hand.
Nun
führe ich meine Hände links und rechts
von meinem Körper zu den Seiten, die Handflächen horizontal nach unten und
die Fingerspitzen nach vorn ausgerichtet.
Mein
Blick folgt weiterhin der linken Hand und dann nach hinten schauend. Ich drehe
den Kopf etwas mit nach links, aber nur soweit, wie meine Augen, die jetzt ganz
links ausgerichtet sind, diesen mitziehen.
So
stehe ich in Ruhe und vielleicht auch etwas länger und beobachte eine
Verbindung aus meinem rechten Fuß und das Bein durch meinen Körper in den Blick
und links hinter meinen Körper, entspannt und ohne Anstrengung.
Interessant
auch das gleichzeitige Sinken der Handgelenke und des Kua (Hüftgelenkfalte),
vielleicht sogar des Fußgelenkes in gleicher Ausrichtung und Kette.
Und
ich habe gerade ein inneres Bild von einer Boje, die dem Blick meiner Augen
entspricht, an der sich eine Kette bis zur Verankerung in den Grund des Sees,
also von den Augen bis in den Fuß der auf dem Boden steht, in den Boden hinein
hängt.
Dann
löse ich die Stellung auf. Es ist
nicht so, dass ich willentlich angespannte Muskeln lösen müsste. Aber durch den
Blick nach links und die Haltung der Hände, sind Züge durch die Muskeln und
spiralige Verdrehungen vorhanden, die ich einfach loslassen kann, damit sie
sich auflösen. Auch mein Blick richtet sich dadurch wieder nach vorn aus.
Durch
das Lösen der Züge und Verwindungen entsteht aber auch ein Bestreben, meine
Arme steigen zu lassen. Ob dieses Bestreben natürlich so da ist oder durch
meine Intention und das lange Übern dieser Figur so entstanden ist, wird mit
der Zeit eher bedeutungslos, wenn ich es nun einfach geschehen lassen kann und
meine Arme steigen bis sie wieder Brusthöhe,
vielleicht auch Schulterhöhe erreicht haben. Und gleichzeitig schließen sie sich
auch wieder zu diesem horizontalen Kreis, umfassend schließend dieses Gefühl
von Bambus, nur um sich gleich darauf durch diesen vorgestellten Druck des
Bambus wieder zu öffnen. Ich beobachte dieses Wechselspiel aus Schließen mit
der Vorstellung des Widerstandes von einem Bambusbusch, bis dieser Druck so
groß wird, dass ich nicht weiter schließen könnte, ohne rohe Kraft aufwenden zu
müssen. Dann erfolgt das Loslassen und damit das elastische Öffnen der Arme ohne zusätzliche Bewegung derselben
wieder durch Lösen und Loslassen, ohne die Struktur im Körper zu verlieren.
Und
mein Körper steigt, weil er aus der Verdichtung befreit, die Räume elastisch
füllt.
Nach
dem Schließen das Öffnen, nach dem Steigen das Sinken, um die Arme dann seitlich am Körper hinabsinken
zu lassen. Nun in der 4 Brokatübung geschieht das schon so harmonisch, dass ich
mich einfach daran erfreuen kann, ohne mich bemühen zu müssen. Die spiraligen
Verwindungen entstehen wie von selbst, mühelos und lösen so einander ab
Zusammenfassung:
Es
ist schön, wie ich von den anfänglichen muskulären Bewegungen um die Figuren zu
entwickeln immer mehr hin zu dem „Bewegen lassen“ gelange.
(*)
Jiao Guorui "Die 8 Brokatübungen", Medizinisch Literarische
Verlagsgesellschaft Uelzen, 1996
jetzt: Verlag: Mediengruppe Oberfranken; Auflage: 8
DVD - Die 8 Brokate - Video mit Jiao
Guorui Deutsch DVD vermutlich ab 30.03.2020 erhältlich? – bis 03.04.2020 noch nicht erschienen
Video
bei YouTube: von anderen Übenden:
Frau Sylvie Roucoulès - zimisart
Herr Sandro
Di Terlizzi
Übersicht
der Beiträge:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen