„Mit beiden Händen die Füße fassen, um das Nieren – Qi zu stärken“
Bemerkungen:
In diesem
blog geht es mir nicht darum, eine Anleitung zu schreiben. Vielmehr werde ich
meine Gedanken, Beobachtungen und alles, was mir bemerkenswert erscheint,
einfach niederschreiben. Ich verweise auf das Buch und auf das Video dazu.
Jede
Übung werde ich 2 mal zu beiden Seiten ausführen. Viele Bewegungen kommen immer
wieder vor und sollen deshalb nur beim ersten Mal sehr ausführlich durchdacht
werden.
Die
sechste Brokatübung ist für mich sehr interessant, was den Rücken betrifft. Und
beide Varianten haben ihre Reize dahingehend.
Orientierung:
Alle
Brokate sind symmetrisch. Und doch gibt es zum Teil seitliche Unterschiede. Und
dabei war ich mir am Beginn manchmal unsicher, mit welcher Seite ich beginnen
sollte. Eine Orientierung dabei war, mich nach dem ersten Sinken nach rechts
zu orientieren.
Für die
sechste Brokatübung besteht durchgängig Symmetrie. Nur der Schritt erfolgt wie
gewohnt erst nach links und dann nach rechts.
Kurzer
Ablauf:
-
stehen, Fersen zusammen, Hände vor dem Körper
- Hände
auf Brusthöhe heben
- nach
links in einen schulterbreiten Stand gehen
- ganzen
Körper, senken Arme senken
- Finger
nach hinten werfen
- Arme
bis über den Kopf heben Finger nach hinten fallen lassen
-
Ruhehaltung
- Beugen
des Körpers im Hüftgelenk nach unten
-
aufrichten
- Arme
zu den Seiten öffnen, dann zusammenführen und den linken Fuß zurückstellen
-
stehen, Fersen zusammen, Hände vor dem Körper
Übung
nach rechts ausführen …
Wieder
beginne ich in der Ausgangsstellung, mit den Armen vor dem Körper. Nun schon
meinen Körper von innen her beobachtend, stelle ich fest, wann ich nach der
letzten, der fünften Brokate, die so sehr anspruchsvoll, weil im Bogen weit
stehend war, ich nun den Moment des Bewegens zu erkennen beginne. Meine Arme
steigen bis Brusthöhe und die Handflächen wenden sich dann nach unten. Mein
Körper steigt und doch ist da auch ein Sinken dabei. Diese Brokate ist sehr
vertikal und jede ihrer steigenden Bewegungen enthält auch sinkende Anteile,
jede sinkende Bewegung enthält auch steigende…
Meine
Arme liegen wieder auf Brusthöhe, wenn ich den Schritt schulterbreit nach links
öffne.
Nun geht es los. Eine Entspannungswelle geht durch meinen
Körper und lässt meine Arme von den Schultern über die Ellenbogen zu den
Handgelenken hin sinken. Auf Bogenlinien bewegen sich meine Hände nach unten
und dann zu den Seiten. Diese Bewegung ähnelt der aus der 4 Brokate nur mit
nach vorn gerichtetem Blick. Etwas „wie Bälle unter Wasser drücken“ ist wieder
dabei. Ich beobachte meine nach unten gerichteten Handballen. Dadurch, dass
meine Finger nach vorn ausgerichtet bleiben, spüre ich einen starken Zug durch
meine Hände und in den Unterarmen.Trotzdem versuche ich meine Muskeln in dem
Bereich entspannt zu halten und nur den Zug wirken zu lassen. Ich könnte gleich
die nächste Bewegung ausführen oder noch einige Atemzüge darin mein leichtes
Steigen und Sinken beobachten.
Dann spüre ich diesem Zug nach und wenn ich jetzt loslasse, werden meine Hände wie von selbst nach hinten „geworfen“. Die Entspannung geht meist von den Füßen aus und wirkt durch meinen Körper auf die gezogenen Muskeln im Hand- und Unterarmbereich. Ich versuche den Bereich meines Handgelenkes zu drehen und meinen Fingern eine Richtung nach hinten zu geben. Zu Beginn hatte ich eher eine „meine Handinnenflächen müssen nach oben zeigen“ Bewegung versucht. Auch jetzt spüre ich den Zug und versuche die Muskeln in den Händen selbst entspannt zu halten.
Nach einem leichten Sinken meines Körpers erfolgt nun das „starke“ Steigen meiner Arme bis über meinem Kopf. Aus einem nach unten Hängen wird langsam ein nach vorn Hängen, vom Vorstellungsbild her, bis meine Arme anfangen nach oben zu hängen. Meine Hände sind dabei entspannt und immer noch Richtung Boden ausgerichtet. Sind meine Arme schließlich oben angekommen, zeigen meine Finger nach vorn.
Und diese Bewegung setze ich gleich noch etwas fort, weil
ich nun einen Zug durch meine Arme nach unten spüre, dem ich in sofern
nachgebe, dass ich wie über eine Rolle in meinem Handgelenk, meine Handfläche
weich nach oben und damit meine Finger in Richtung nach hinten gleiten lasse.
„ Die Hände stützen den Himmel“ kann ich im Buch dazu lesen.
Ja, weil ich gesunken war und dadurch mein Körper etwas in sich komprimiert,
wird er nun etwas steigen, sich ausdehnen und dabei den Eindruck erzeugen, dass
ich nach oben schiebe, was aber ohne aktive Muskelbewegung geschieht. So
gesehen, befinde ich mich nun in einer Ruhehaltung, die natürlich nicht nur
ruhig ist, weil meine Atmung und meine vertikale Ausrichtung ein weiteres
leichtes Sinken und Steigen entwickelt. Und obwohl meine Arme nun so weit nach
oben hängen, sind meine Schultern gleichzeitig natürlich und entspannt nach
unten ausgerichtet, gesunken und auch etwas nach außen geöffnet. Dadurch fühlen
sich meine Arme etwas wie in die Länge gezogen an und dadurch auch habe ich die
Möglichkeit anderen Muskeln im Schulterblattbereich einen Längenimpuls zu
geben.
Sinken, komprimieren, loslassen, ausdehnen, und dann
bekommen meine Hüftgelenke einen Impuls, dass sie in sich schließen. Während
mein Kopf noch nach oben fällt, während mein Blick geradeaus nach vorn
gerichtet ist, da ist Platz zwischen den einzelnen Wirbel und ich fühle mich
weit in meinem Körper, bevor ich mich langsam anfange nach vorne zu beugen. Nur
das Hüftgelenk beugt sich, während mein Rücken gerade bleibt. Meine Arme sind
locker und fallen vor meinem Körper her nach vorn und unten. Von der
Vorstellung her, fängt nun mein Kopf an nach vorn zu fallen, während mein
Rücken waagerecht und gerade lang wird.
So weit, wie ich mein Hüftgelenk beugen kann ohne dass mein Rücken anfängt sich zu krümmen, was ich von innen betrachtet meine, weil ich selbst es im Bild von der Seite entdecken konnte, dass der Rücken sich beugt, wenn ich noch denke er wäre gerade. Das Bild heißt“ die Füße fassen“, weil das die Vorstellung ist. Sollte ich nur mit Gewalt dahin kommen, ist der gesundheitliche Faktor verfehlt. „Beide Hände vor den Füßen auf die Erde legen“, ha, „Knie sind dabei durchgestreckt“, ja ja, dem halte ich meine Mühelosigkeit entgegen, mit entspannten Muskeln. Meine Hände sind mit den Handflächen nach unten gerichtet. Mit jeder Runde, in der ich diese Übung ausführe komme ich dieser Erde näher, oder wenn ich mal nicht so elastisch bin, auch mal nicht. Aber Übertreibung und Beugung mit gespannten Muskeln bringt mich nicht weiter, langfristig betrachtet. Mein Blick ist ein klein wenig nach vorn gerichtet, wodurch mein Kopf etwas im Nacken genommen wird. Auch hier kann ich kurz verweilen. Jedoch besteht die Gefahr, dass ich zu sehr gefühlt in den Kopf denke und dadurch unnötig Druck in demselben aufbaue. Ich denke immer noch verbunden in meine Füße verwurzelt und mein Kopf ist leicht und entspannt auch wenn er gerade nach vorne unten hängt und sollte keinerlei Druckspannungen spüren.
So weit, wie ich mein Hüftgelenk beugen kann ohne dass mein Rücken anfängt sich zu krümmen, was ich von innen betrachtet meine, weil ich selbst es im Bild von der Seite entdecken konnte, dass der Rücken sich beugt, wenn ich noch denke er wäre gerade. Das Bild heißt“ die Füße fassen“, weil das die Vorstellung ist. Sollte ich nur mit Gewalt dahin kommen, ist der gesundheitliche Faktor verfehlt. „Beide Hände vor den Füßen auf die Erde legen“, ha, „Knie sind dabei durchgestreckt“, ja ja, dem halte ich meine Mühelosigkeit entgegen, mit entspannten Muskeln. Meine Hände sind mit den Handflächen nach unten gerichtet. Mit jeder Runde, in der ich diese Übung ausführe komme ich dieser Erde näher, oder wenn ich mal nicht so elastisch bin, auch mal nicht. Aber Übertreibung und Beugung mit gespannten Muskeln bringt mich nicht weiter, langfristig betrachtet. Mein Blick ist ein klein wenig nach vorn gerichtet, wodurch mein Kopf etwas im Nacken genommen wird. Auch hier kann ich kurz verweilen. Jedoch besteht die Gefahr, dass ich zu sehr gefühlt in den Kopf denke und dadurch unnötig Druck in demselben aufbaue. Ich denke immer noch verbunden in meine Füße verwurzelt und mein Kopf ist leicht und entspannt auch wenn er gerade nach vorne unten hängt und sollte keinerlei Druckspannungen spüren.
Dann löse ich auf und mein Oberkörper steigt leicht, wie von selbst wieder nach oben, nimmt meine Arme und Hände bis zur Schulterhöhe mit, richtet sich auf, bis mein Kopf wieder entspannt nach oben hängen kann, wobei ich versuche meinen Rücken auch weiterhin gerade zu halten, ohne die Muskeln im Rücken selbst mit zu großer Spannung zu versteifen. Immer versuche ich elastisch zu bleiben und mich am Sinken zu orientieren, was leichter ist als etwas nach oben stemmen zu müssen.
Eine andere Möglichkeit wäre, nach einem kurzen entspannten Sinken nach unten, sich vorzustellen, wie der Rücken Wirbel für Wirbel wieder nach oben aufgerollt wird. Von der Vorstellung her, so mühelos, als wenn ich auf dem Boden liegen würde und nachdem ich meinen Oberkörper aufgerichtet hätte, mich Wirbel für Wirbel wieder hinlegen würde.
Der
Unterschied zwischen beiden Möglichkeiten ist in der Belastung des Rückens
begründet, denn Wirbel für Wirbel sorgt dafür, dass die Hebelwirkung nicht zu
stark auf den Ansatz wirkt, was ganz besonders für jemanden mit schon
bestehenden Rückenproblemen entlastend wirkt. Wenn ich erst mühelos und leicht
steigen kann und meine Spannungen im Rücken minimiert sind, ist das allerdings
für die andere Möglichkeit auch kein Problem mehr.
Nachdem ich nun also wieder aufgerichtet bin und meine Arme bis Brusthöhe mitgezogen habe, öffnen sich diese zu den Seiten und ich schließe diese Übung genauso ab wie die 4. Brokatübung, Meine Arme sinken an den Seiten nach unten und ich stelle meinen linken Fuß zum rechten zurück.
Für mich
entwickelt sich Taijiquan und Qigong aus Bildern, die ich mir vorstelle.
Diese
Bilder helfen mir oft, aus einer Figur, die ich muskulär, kraftvoll entwickle
hinzu zu einer Figur, die ich mühelos mit elastischer Struktur stehe oder
bewege, zu gelangen.
Bei
dieser 6. Brokatübung fällt mir das Bild von diesen Figuren ein, die ich
manchmal am Straßenrand gesehen habe. Ein Schlauch aus Stoff, durch den Luft
mit Hilfe eines Ventilators geblasen wird, oben offen. Startet der Ventilator,
entfaltet sich der Stoff, füllt sich der Schlauch und die Figur richtet sich
auf.
Bin ich
in der 6. Brokatübung nach vorn und unten geneigt und stelle mir vor, dass Luft
durch meinen Körper strömt, aber eben nicht wie ein Luftballon prall
aufgeblasen, denn meine Finger sind offen und die Luft strömt durch und ich richte
mich langsam wieder auf.
So sind
die Bilder, die ich mir vorstelle.
(*) Jiao
Guorui "Die 8 Brokatübungen", Medizinisch Literarische
Verlagsgesellschaft Uelzen, 1996
jetzt: Verlag: Mediengruppe Oberfranken; Auflage: 8
DVD - Die 8 Brokate - Video mit Jiao
Guorui Deutsch DVD
Video
bei YouTube: von anderen Übenden:
Frau Sylvie Roucoulès - zimisart
Herr Sandro
Di Terlizzi
Übersicht
der Beiträge:
- Brokatübung: https://krabbenhueter.blogspot.com/2020/03/8-brokate-ubung1-halte-das-universum.html
- Brokatübung: https://krabbenhueter.blogspot.com/2020/04/8-brokate-ubung-2-den-bogen-spannen.html
4.
Brokatübung:https://krabbenhueter.blogspot.com/2020/04/8-brokate-ubung-4-nach-hinten-blicken.html
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